Lindauer Zeitung

Sigmarszel­l will mit Ortsteil Schlachter­s in die Städtebauf­örderung

Bürgermeis­ter legt arbeitsint­ensives Wochenende ein – Räte danken es ihm

- Von Maria-Luise Stübner

SIGMARSZEL­L - Beifall für den Bürgermeis­ter in der Ratssitzun­g: Sowas gibt es – und passiert ist es jetzt in Sigmarszel­l. Die Räte haben sich mit „akademisch­em Klopfen“auf den Tisch bei Gemeindech­ef Jörg Agthe für sein großes Engagement in Sachen Aufnahme in ein Städte bau förderungs­programm bedankt. U min den Genuss der vom Freistaat kurzfristi­g aufgelegte­n „Innen statt Außen“-Förderung zu kommen, hatte Agthe Mitte Juli ein ganzes Wochenende lang durchgearb­eitet, um Konzept und Antrag fristgerec­ht einreichen zu können.

Wochenende mit wenig Schlaf

Anerkennen­de Worte dafür fand Ratsmitgli­ed Rainer Schmidt: „Allen Respekt für die Erarbeitun­g des Konzepts in der Kürze der Zeit.“Agthe freute sich über das Lob und bekannte, dass das schon ein höchst intensives Wochenende mit sehr wenig Schlaf war. Der Rathausche­f sieht in dem Förderprog­ramm die Chance, den Ortskern von Schlachter­s nachhaltig zu stärken. Leerstände und Brachfläch­en sollen optimal genutzt werden und auf die Potentiale der Innenentwi­cklung ausgericht­et sein. Auch die Umfeldmaßn­ahmen, die die Gemeinde im Zuge der Schaffung des Bahnhalts Schlachter­s ohnehin zu erbringen hat, hat Bürgermeis­ter Agthe in das der Regierung von Schwaben vorgelegte Gesamtkonz­ept mit eingebunde­n.

Darüberhin­aus ist die Wiederbele­bung des historisch­en Bahnhalts angeführt, an dem 1954 die „Helden von Bern“nach dem Gewinn der Fußballwel­tmeistersc­haft Halt machten. Die Gemeinde hätte Interesse, das denkmalges­chützte Bahnhofsge­bäude zu erwerben, sagte Bürgermeis­ter Agthe. Von der Dorfjugend sei angeregt worden, hier einen Jugendraum nach dem Muster von Lindenberg zu schaffen. Die Fußgängeru­nterführun­g unter den Bahngleise­n ertüchtige­n, den Parkplatz beim Haus des Gastes durch Pflanzen von Baumreihen aufwerten, den Spielplatz revitalisi­eren: Es ist ein ganzer Katalog von möglichen Maßnahmen aufgeliste­t. Einbeziehe­n ließen sich auch ortsprägen­de Gebäude, die in Abstimmung mit den Privateige­ntümern wiederbele­bt werden könnten, so Agthe.

Sanierung der Schule im Konzept

Mit im Konzept steht auch die alte Schule Bösenreuti­n, ein den Ort prägendes Gebäude und der einzige Treffpunkt für Bürger und Vereine. Die Kosten für das ursprüngli­ch geplante „schlanke“Sanierungs­konzept sind durch Maßnahmen zu Brandschut­z und Barrierefr­eiheit von ehemals 160 000 Euro auf mehr als das Doppelte gestiegen. Agthe sieht auch bei diesem Projekt inhaltlich­e Vorgaben der Städtebauf­örderung erfüllt und merkte zum Gesamtpakt­et der Maßnahmen an: „Wir haben fast für jedes der Kriterien etwas zu bieten.“Das hätte auch der Vertreter der Regierung von Schwaben bei einem Ortstermin festgestel­lt, der der Gemeinde durchaus Chancen einräume, im Auswahlver­fahren zum Zuge zu kommen. Für den noch erforderli­chen offizielle­n Beschluss des Gemeindera­tes, ins eigentlich­e Städtebauf­örderprogr­amm einzusteig­en, hoben sich am Ende der Beratung alle Hände. Hier werden förderfähi­ge Maßnahmen mit 60 Prozent der Kosten bezuschuss­t. Für die Städtebauf­örderung „Innen statt Außen“gibt es noch mal 20 Prozent obendrauf. Für die jetzt zu leistende Feinarbeit am Gesamtkonz­ept soll ein Fachbüro zugezogen werden.

 ?? ARCHIVFOTO: CF ?? Am historisch­en Bahnhalt Schlachter­s legten 1954 die „Helden von Bern“nach dem Gewinn der Fußball-WM einen Stopp ein. Die Gemeinde bekundet Interesse an dem denkmalges­chützten Gebäude. Darin könnte laut Bürgermeis­ter ein Jugendraum nach dem Muster von Lindenberg entstehen.
ARCHIVFOTO: CF Am historisch­en Bahnhalt Schlachter­s legten 1954 die „Helden von Bern“nach dem Gewinn der Fußball-WM einen Stopp ein. Die Gemeinde bekundet Interesse an dem denkmalges­chützten Gebäude. Darin könnte laut Bürgermeis­ter ein Jugendraum nach dem Muster von Lindenberg entstehen.

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