Sigmarszell will mit Ortsteil Schlachters in die Städtebauförderung
Bürgermeister legt arbeitsintensives Wochenende ein – Räte danken es ihm
SIGMARSZELL - Beifall für den Bürgermeister in der Ratssitzung: Sowas gibt es – und passiert ist es jetzt in Sigmarszell. Die Räte haben sich mit „akademischem Klopfen“auf den Tisch bei Gemeindechef Jörg Agthe für sein großes Engagement in Sachen Aufnahme in ein Städte bau förderungsprogramm bedankt. U min den Genuss der vom Freistaat kurzfristig aufgelegten „Innen statt Außen“-Förderung zu kommen, hatte Agthe Mitte Juli ein ganzes Wochenende lang durchgearbeitet, um Konzept und Antrag fristgerecht einreichen zu können.
Wochenende mit wenig Schlaf
Anerkennende Worte dafür fand Ratsmitglied Rainer Schmidt: „Allen Respekt für die Erarbeitung des Konzepts in der Kürze der Zeit.“Agthe freute sich über das Lob und bekannte, dass das schon ein höchst intensives Wochenende mit sehr wenig Schlaf war. Der Rathauschef sieht in dem Förderprogramm die Chance, den Ortskern von Schlachters nachhaltig zu stärken. Leerstände und Brachflächen sollen optimal genutzt werden und auf die Potentiale der Innenentwicklung ausgerichtet sein. Auch die Umfeldmaßnahmen, die die Gemeinde im Zuge der Schaffung des Bahnhalts Schlachters ohnehin zu erbringen hat, hat Bürgermeister Agthe in das der Regierung von Schwaben vorgelegte Gesamtkonzept mit eingebunden.
Darüberhinaus ist die Wiederbelebung des historischen Bahnhalts angeführt, an dem 1954 die „Helden von Bern“nach dem Gewinn der Fußballweltmeisterschaft Halt machten. Die Gemeinde hätte Interesse, das denkmalgeschützte Bahnhofsgebäude zu erwerben, sagte Bürgermeister Agthe. Von der Dorfjugend sei angeregt worden, hier einen Jugendraum nach dem Muster von Lindenberg zu schaffen. Die Fußgängerunterführung unter den Bahngleisen ertüchtigen, den Parkplatz beim Haus des Gastes durch Pflanzen von Baumreihen aufwerten, den Spielplatz revitalisieren: Es ist ein ganzer Katalog von möglichen Maßnahmen aufgelistet. Einbeziehen ließen sich auch ortsprägende Gebäude, die in Abstimmung mit den Privateigentümern wiederbelebt werden könnten, so Agthe.
Sanierung der Schule im Konzept
Mit im Konzept steht auch die alte Schule Bösenreutin, ein den Ort prägendes Gebäude und der einzige Treffpunkt für Bürger und Vereine. Die Kosten für das ursprünglich geplante „schlanke“Sanierungskonzept sind durch Maßnahmen zu Brandschutz und Barrierefreiheit von ehemals 160 000 Euro auf mehr als das Doppelte gestiegen. Agthe sieht auch bei diesem Projekt inhaltliche Vorgaben der Städtebauförderung erfüllt und merkte zum Gesamtpaktet der Maßnahmen an: „Wir haben fast für jedes der Kriterien etwas zu bieten.“Das hätte auch der Vertreter der Regierung von Schwaben bei einem Ortstermin festgestellt, der der Gemeinde durchaus Chancen einräume, im Auswahlverfahren zum Zuge zu kommen. Für den noch erforderlichen offiziellen Beschluss des Gemeinderates, ins eigentliche Städtebauförderprogramm einzusteigen, hoben sich am Ende der Beratung alle Hände. Hier werden förderfähige Maßnahmen mit 60 Prozent der Kosten bezuschusst. Für die Städtebauförderung „Innen statt Außen“gibt es noch mal 20 Prozent obendrauf. Für die jetzt zu leistende Feinarbeit am Gesamtkonzept soll ein Fachbüro zugezogen werden.