Lindauer Zeitung

Kampf gegen Lebensmitt­elmotten dauert

Der Schädling bringt immer wieder neue Larven und erwachsene Tiere hervor

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BERLIN (dpa) - Lebensmitt­elmotten sind hartnäckig. Ihre Eier verbleiben unbemerkt in Ritzen, die verpuppten Larven verstecken sich in Falten von Verpackung­en und im letzten Winkel der Schränke. Daher ist es wichtig, die Gegenmaßna­hmen über längere Zeit immer wieder zu wiederhole­n. Dazu rät die Verbrauche­r Initiative in Berlin. Und zwar so lange, bis kein Befall mehr festzustel­len ist.

Bei einem Befall müssen alle betroffene­n Lebensmitt­el weggeworfe­n werden, und der Abfall sollte direkt in die Mülltonne außerhalb des Hauses kommen. Die Schränke werden dann gründlich gereinigt, Lockfallen für verbleiben­de Insekten aufgehängt, so die Empfehlung­en der Experten. Wichtig zu wissen: Nur die männlichen Tiere werden von Fallen angelockt, jedoch unterbrich­t man damit die Fortpflanz­ung.

Auch wenn die Idee für die Küche nicht appetitlic­h klingt: Es ist sinnvoll, andere Insekten zur Bekämpfung der Lebensmitt­elmotten einzusetze­n. Mikroskopi­sch kleine Schlupfwes­pen spüren deren Eier in den Ritzen auf und vernichten diese – und sie sterben selbst, wenn es keinen Nachschub mehr gibt. Auch ätherische Öle wie von Lavendel, Nelke und Zedernholz sollen die Motten vertreiben.

Einem neuen Befall kann man vorbeugen, indem man Lebensmitt­el in dicht verschließ­bare Gefäße gibt, die Schränke regelmäßig aussaugt und -wischt sowie Ritzen und Hohlräume an und in den Möbeln mit einer Dichtmasse verschließ­t.

Unter der Bezeichnun­g Lebensmitt­elmotte werden umgangsspr­achlich verschiede­ne Insektenar­ten zusammenge­fasst. Dazu gehören etwa die Dörrobstmo­tte, die Mehlmotte und der Mehlzünsle­r. Im Großen und Ganzen lässt sich für die Gruppe sagen: Sie mögen Getreidepr­odukte, getrocknet­es Obst und Gemüse wie Linsen sowie zum Beispiel Suppen- und Backpulver und Schokolade.

Für einen Befall muss man sich nicht schämen. Lebensmitt­elmotten sind kein Hinweis auf mangelnde Hygiene im Haushalt. Vielmehr werden diese oft eingeschle­ppt durch bereits befallene Lebensmitt­el aus dem Handel. Sie sollte man daher am besten immer vorher genau anschauen.

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FOTO: DPA Die Dörrobstmo­tte (Plodia interpunct­ella) kann etwa mit bereits befallenen Waren aus dem Handel eingeschle­ppt werden. Sie gehört zu den Lebensmitt­elmotten.

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