Migranten müssen weiter auf der Diciotti ausharren
BRÜSSEL/ROM (dpa) - Für die seit Tagen auf einem italienischen Schiff festsitzenden Migranten gibt es trotz Drohungen aus der Regierung in Rom weiter keine Lösung. Ein Treffen von Vertretern mehrerer EU-Staaten endete am Freitag in Brüssel ohne konkretes Ergebnis, wie es aus dem italienischen Innenministerium am Freitag hieß. „Über die Aufnahme der Migranten auf der Diciotti hat man noch keine Entscheidung getroffen“, sagte eine Sprecherin des Bundesinnenministeriums am Abend.
Die Lage auf dem Boot ist kritisch. Abgeordnete der oppositionellen Sozialdemokraten in Italien berichteten von einem Hungerstreik an Bord. Das Innenministerium in Rom betonte jedoch, die Regierung bleibe hart. Die Menschen müssen demnach so lange auf dem Schiff bleiben, bis sich andere EU-Staaten an der Aufnahme beteiligen.
Auf der „Diciotti“, einem Schiff der italienischen Küstenwache, harren seit mehr als einer Woche gerettete Migranten aus, die mehrheitlich aus Eritrea kommen. Sie waren am Donnerstag vor einer Woche gerettet worden, seit Montag liegt das Schiff nun im Hafen von Catania. Zwar durften etwa Minderjährige mittlerweile von Bord – es sind aber immer noch 150 Migranten auf dem Schiff.