Karl-Bever-Platz: Auch Lindauer Initiative unterstützt Parkhaus-Antrag
FDP-Stadtrat Ulrich Jöckel fehlt das Gesamtkonzept – OB Gerhard Ecker sieht kleineres Parkhaus als ausreichend an
LINDAU (ee/lz) - Die Idee findet Anklang: CSU, Freie Bürgerschaft und Junge Aktive wollen, dass die Stadt Lindau selbst ein Parkhaus auf dem Karl-Bever-Platz errichtet und das möglichst schnell. Aus seinem Urlaub heraus kündigt jetzt auch Jürgen Müller für die Lindauer Initiative (LI) an, den interfraktionellen Antrag für ein solches Parkhaus mit mindestens 600 Stellplätzen zu unterstützen. Auch Oberbürgermeister Gerhard Ecker ist für ein Parkhaus, allerdings für ein kleineres. FDPStadtrat Ulrich Jöckel kritisiert hingegen, er „erkenne nur Schnellschüsse, kein Gesamtkonzept“.
Müller hat aus der Lindauer Zeitung von dem Antrag erfahren und schreibt: „Die Lindau Initiative begrüßt den Antrag von CSU, FB, JA und Dr. Birk auf Schaffung eines Parkhauses mit 700 Stellplätzen am Karl-Bever-Platz.“Damit hätten die Antragsteller eine Forderung der LI von Ende Juni aufgegriffen und modifiziert.
Die hatte seinerzeit schon beantragt, am Karl-Bever-Platz bis Ende 2019 rund 700 neue Stellplätze zu schaffen und das Geld für die Pläne im Haushalt des Regiebetriebs einzustellen. Denn bei der Bewerbung für die Gartenschau sei man sich doch im Stadtrat einig gewesen, dass für den Wegfall der Parkplätze auf der Hinteren Insel ein inselnaher Ersatz für Anwohner, Arbeitnehmer und Handel geschaffen werden muss.
Könne das nicht zeitnah verwirklicht werden, müsse die Gartenschau abgesagt werden, hatte die Lindau Initiative im Juni gefordert. Müller freut sich, dass sich nun „eine breite Stadtratsmehrheit“für das Projekt Parkhaus am Bever-Platz abzeichne.
Während die Antragsteller ein Parkhaus mit 600 bis 700 Stellplätzen vorsehen, sieht Oberbürgermeister Gerhard Ecker 500 Stellplätze laut Pressemitteilung als ausreichend an, weil der gegenwärtige Busparkplatz Ende 2019 in etwa 60 Autoparkplätze umgewandelt werden könnte. Entlang der Bregenzer Straße könnten mit der Schließung des Bahnüberganges Bregenzer Straße im Oktober 2018 weitere 60 Parkplätze geschaffen werden. „Der Bau eines (System-) Parkhauses im nördlichen Bereich des Karl-Bever-Platzes mit rund 500 Stellplätzen erscheint sinnvoll, wenn das Parkhaus architektonischen und gestalterischen Ansprüchen genügt. Außerdem ist eine intensive Fassadenbegrünung vorzusehen. Bei meinen regelmäßigen Besuchen in Wien habe ich dort zahlreiche Positivbeispiele gesehen“, schreibt Ecker. „Auch wir sind weiterhin der Auffassung, dass im südlichen Bereich ein städtebaulicher Akzent, sinnvollerweise ein Hotel mit Gastronomie geschaffen wird. Parkhaus und Hotel sind zusammen mit der Festsetzung der Schindlerwiese als Grünfläche in einem zeitnahen Bebauungsplanverfahren umsetzbar“, so Ecker. Mit der Umwidmung der Schindlerwiese wird ein schon länger bestehender Stadtratsbeschluss umgesetzt. „Damit ist klar, die Schindlerwiese bleibt als Grünfläche erhalten“, so der OB. Welches Ausschreibungs- beziehungsweise Vergabeverfahren rechtssicher und schnellstmöglich zu einer Umsetzung des Projekts führt, werde derzeit verwaltungsintern erarbeitet.
„Parallel dazu arbeiten wir seit Monaten unter Einbeziehung der Bahn an der Umsetzung eines Park & Ride-Konzepts am Berliner Platz bis Sommer 2020. Diese beiden Verfahren sind völlig unabhängig voneinander bestmöglich und zügig durchzuführen. Unsere Kapazitäten reichen hierfür und für vieles andere sehr wohl aus“, ergänzt der Leiter der Stadtplanung, Kay Koschka in der Pressemitteilung.
FDP-Stadtrat Jöckel hofft auf „Masterplan“
Etwas anders sieht FDP-Stadtrat Ulrich Jöckel den Antrag. Denn dass der Untergrund dort schlecht sei, Tiefgaragenplätze demzufolge sehr teuer würden, das „konnte beim Aushub der Bahnunterführung vor zwei Jahren schon analysiert werden“, wie Jöckel schreibt. Er hätte sich gewünscht, „gemeinsam für Lindau einen erforderlichen Masterplan zu generieren und verlässlich und innovativ mit dem Bürger Zukunft zu gestalten. Aber nicht erst, wenn es schon fast zu spät ist“.