Zwei Frauen wollen Bodenseeweinprinzessin werden
Vor einer Jury müssen die Bewerberinnen Anfang September ihr Fachwissen rund um den Wein präsentieren
MEERSBURG - Zwei junge Frauen bereiten sich derzeit auf die Wahl zur Bodenseeweinprinzessin vor. Eine etwa 15-köpfige Jury wird am Montag, 3. September, im Neuen Schloss Meersburg entscheiden, welche von beiden ein Jahr lang die Weinregion entlang des deutschen Bodenseeufers repräsentieren darf. Wer zur Wahl steht, wird jetzt aber noch nicht verraten.
„Wir wollen die Bewerberinnen schützen. Schließlich ist es für die, die nicht gewählt wird, eine Enttäuschung“, sagt Fabian Dimmeler. Der Hagnauer ist Bereichsvorsitzender im badischen Weinbauverband und organisiert die Wahl der Bodenseeweinprinzessin. Er freut sich, dass sich zwei junge Frauen auf das Amt beworben haben. „Mehr Bewerbungen bekommen wir in der Regel nicht“, sagt er.
Dafür seien die beiden Bewerberinnen sehr interessiert und fit in den Themen rund um den Bodenseewein. Das sei eine Grundvoraussetzung, um überhaupt in die engere Wahl zu kommen. „Es ist keine MissWahl“, stellt er klar. „Wir wollen keine jungen Frauen, die einfach nur glänzen und auf der Bühne stehen wollen.“Vielmehr gehe es um eine Aufgabe mit Terminen und Pflichten. Schließlich repräsentiere die Bodenseeweinprinzessin die Region bei offiziellen Anlässen, etwa bei Weinfesten oder Messen. Eine der ersten Amtshandlungen der frisch gekrönten Bodenseeweinprinzessin wird die Eröffnung des Meersburger Weinfests Mitte September sein. Aus diesem Grund seien Begeisterung und Interesse für Wein unerlässlich.
In den sechs bis acht Wochen vor der Wahl bereitet Fabian Dimmeler die jungen Frauen auf das Amt vor. Er schult zum Beispiel ihre Weinsensorik. „Sie müssen aber nicht nur sensorisch fit sein, sondern sich auch fachlich gut auskennen“, sagt er. „Sie müssen ja wissen, was sie vertreten.“Was sie gelernt haben, können sie bei der Wahl präsentieren.
Dann stellen sie sich den Fragen einer etwa 15-köpfigen Jury, bestehend aus Winzern vom badischen, württembergischen und bayerischen Teil des Bodenseeufers. Außerdem sind Fachfremde dabei, etwa Bürgermeister oder Pressevertreter. „Uns ist es wichtig, dass das Gremium neutral ist und eine möglichst objektive Entscheidung trifft“, sagt Dimmeler. Bei der geheimen Wahl werden die Bewerberinnen sich nacheinander etwa 15 Minuten lang den Fragen der Jury stellen. Abschließend wird ihnen jeweils ein Wein eingeschenkt, den sie blind verkosten und beschreiben müssen. Die Krönung ist abends im Neuen Schloss.
Für die Prüfung kann Stephanie Megerle, die aktuell amtierende Bodenseeweinprinzessin, Tipps geben. „Man ist natürlich aufgeregt, sollte aber möglichst ruhig bleiben“, sagt sie. Wichtig sei es, sich selbst treu zu bleiben und gut zu vermitteln, was man gelernt habe. „Und statt sich stressen zu lassen, sollte man am Abend vor der Wahl lieber noch ein Gläschen Wein trinken“, sagt sie und lacht. Zur Krönung der neuen Bodenseeweinprinzessin gibt es Weine aller teilnehmenden Betriebe, Snacks von den Bodenseemetzgern und um 20 Uhr spielt die Knabenmusik Meersburg.