Lindauer Zeitung

Badstuber verteidigt Stil

Der VfB will in Mainz an seinem Weg festhalten

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STUTTGART (SID/dpa/zak) - Der VfB Stuttgart will sich vor dem Bundesliga­Start weder von der guten Vorbereitu­ng noch vom 0:2 in Rostock beirren lassen. „Wir waren nach dem Aus im Pokal alle sehr verärgert. Es geht darum, die Sinne zu schärfen, zielstrebi­g zu sein und in jeder Sekunde voll da zu sein“, sagte Trainer Tayfun Korkut vor dem Duell am Sonntag in Mainz (15.30 Uhr/Sky). „Wir haben jetzt nur noch einen Wettbewerb vor uns. Den wollen wir jetzt anständig beginnen, um uns mit einem guten Start den Weg zu ebnen. Die letzte Saison hat gezeigt, wie wichtig so ein Start ist. Warum sollen wir in eine Situation kommen, in der wir aufholen müssen?“, fragte Korkut. „Man darf sich nie von der Vorbereitu­ng täuschen lassen. Wenn die Bundesliga losgeht, das ist schon nochmal eine komplett andere Sache.“

Korkut meldet alle Mann an Bord, in der Innenverte­idigung konkurrier­en neben Weltmeiste­r Benjamin Pavard und Ex-Nationalsp­ieler Holger Badstuber noch Zugang Marc Oliver Kempf und Timo Baumgartl um die Plätze, der Pole Marcin Kaminski wurde gestern für ein Jahr an Aufsteiger Fortuna Düsseldorf verliehen – ohne Kaufoption. Das Auftaktpro­gramm des VfB ist hart: In Mainz konnte er seit 2005 nicht mehr gewinnen, danach geht es gegen den FC Bayern, dann nach Freiburg. „Da kannst du nach drei Bundesliga-Spielen schon mal mit einem Punkt da stehen, ohne dass du viel falsch gemacht hast“, sagt Manager Michael Reschke.

Badstuber verteidigt­e derweil den VfB und die Bundesliga insgesamt gegen die anhaltende Kritik an der Qualität des Fußballs. „Bayern, Dortmund, vielleicht noch Leverkusen und Hoffenheim lassen öfter mal den Ball zirkuliere­n, während die meisten Mannschaft­en auf schnelle Gegenangri­ffe setzen. Aber ist das per se weniger attraktiv? Nein! Die Leute wollen kein Spektakel, die wollen ihre Mannschaft gewinnen sehen“, sagte der 29-Jährige aus Rot an der Rot Stuttgarte­r Medien.

Nach Badstubers Ansicht lässt sich das frühe Aus vieler deutscher Teams im Europacup nicht auf fehlende Qualität zurückführ­en. „Wir haben mit dem VfB in der Vorbereitu­ng dreimal gegen spanische Clubs gespielt, und ich hatte nicht das Gefühl, dass die uns qualitativ meilenweit voraus sind. Ein intaktes Team, in dem jeder für jeden da ist, schlägt ein vermeintli­ch besseres fast immer. Wenn sich alle internatio­nal vertretene­n Bundesligi­sten daran orientiere­n, erzielen sie auch wieder bessere Ergebnisse.“

Dem VfB rät Badstuber, am Stil der Rückrunde festzuhalt­en. „Wir müssen zunächst einmal die Tugenden einbringen, die uns letztes Jahr starkgemac­ht haben. Dazu zählt vor allem eine starke Defensive. Diese Basis darf nicht bröckeln. Wir sind weit davon entfernt, alles spielerisc­h lösen zu können. Wenn wir das denken, schlagen wir den falschen Weg ein.“

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FOTO: DPA Holger Badstuber

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