Frederick Forsyth
Sein Leben liest sich wie ein Roman: Der ehemalige Informant des britischen Geheimdienstes hat Thriller wie „Der Schakal“, „Die Akte Odessa“und „Das Vierte Protokoll“über Attentäter, Terroristen und Entführer geschrieben. Schon oft habe er daran gedacht, das Bücher schreiben aufzugeben, sagte Frederick Forsyth in einem Interview. Auch seine Frau denke, er sei zu alt für seine abenteuerlichen Reisen, auf denen er schon oft verhaftet, beschossen oder beschattet wurde. Aber: „Ich kann nicht einfach zu Hause sitzen und eine nette kleine Romanze von meinem Arbeitszimmer aus schreiben“, meint der Brite.
Zum Glück ist ihm ein guter Stoff in die Finger gekommen, so dass auch nach seinem 80. Geburtstag an diesem Samstag, 25. August, wieder ein neuer Forsyth erscheinen wird: „The Fox“, sein 18. Buch, über einen jugendlichen Hacker, der die Server von Pentagon und CIA geknackt hat.
Als Junge hatte ihn sein Vater – ein Ladenbesitzer im kleinen Städtchen Ashford in Kent – nach Deutschland und Frankreich geschickt, um Sprachen zu lernen. Das war damals ungewöhnlich, und diese Reiselust sollte sein ganzes Leben bestimmen. Mit 18 ging Forsyth zur Royal Air Force, später machte er seinen Kindheitstraum wahr und wurde Auslandskorrespondent; er war für die BBC in Frankreich, Nigeria und der DDR. Alle Schauplätze seiner Romane hat er bereist, manchmal unter Lebensgefahr.
Trotz seiner 80 Jahre reizt ihn der Ruhestand nur zeitweise: „Jedes Mal, wenn ein Roman herauskommt, sage ich mir: ,Das war’s. Ich habe Hühner zu füttern, Hunde spazieren zu führen, Fische zu fangen, ich bin raus hier’“, gestand er der „Birmingham Post“. Doch dann sehe er etwas „und der alte Reporter wacht auf und ich muss überprüfen, ob es wirklich wahr ist“.
Uli Hesse