Gefährliches Kunstwerk
Museumsbesucher stürzt in ein tiefes Loch, weil er es für eine optische Täuschung hält
Kunst ist für den Betrachter nicht immer leicht zu verstehen. Bilder und Installationen in Museen werfen oft Fragen auf. „Ist das wirklich ein Loch oder doch nur ein Trick?“, hat sich wohl auch ein italienischer Besucher des Serralves-Museums in Porto, einer Stadt in Portugal, gefragt, als er vor dem Kunstwerk „Descent into Limbo“stand. Er hielt das schwarze Loch dann doch für eine optische Täuschung, nämlich für einen aufgemalten Kreis, kam ihm zu nahe und fiel zweieinhalb Meter in die Tiefe. Was er nicht verstanden hatte: Das Kunstwerk heißt „Descent into Limbo“, was so viel bedeutet, wie „Hinabsteigen in die Vorhölle“. Das Loch ist das Werk des britischen Künstlers Anish Kapoor. Er wollte das Publikum eigentlich im Unklaren lassen, wie weit es tatsächlich in die Tiefe geht. Dank des verunglückten Mannes wissen wir es jetzt: ganze zweieinhalb Meter. Ob der Künstler damit gerechnet hat, dass jemand seine Kunst später so unglücklich missverstehen würde? „Was kann ich dazu sagen? Es ist eine Schande.“Mehr sagte er nicht dazu.
Der verunglückte Italiener hat wohl sämtliche Warnschilder missachtet, die in dem Raum aufgestellt waren. Der 60-Jährige kam nach dem Unfall sofort ins Krankenhaus, doch inzwischen ist er wieder entlassen und – so ein Museumssprecher – auf dem Weg der Besserung.