Lindauer Zeitung

Klassische Musik für Menschlich­keit

Bürgerstif­tung will Syrienhilf­e mit Erlös von drei Konzerten unterstütz­en.

- Von Susi Donner

WASSERBURG - Mit der jungen Pianistin Julia Rinderle hat am Freitagabe­nd die Konzerttri­logie der Bürgerstif­tung Wasserburg begonnen. Der Reinerlös der drei Konzerte, die bei freiem Eintritt – aber mit der Bitte um Spenden – unter dem Motto „Sommernach­tsträume“stattgefun­den haben, mit drei Künstlern an drei Veranstalt­ungsorten, geht an die Syrienhilf­e des Lindauers Adnan Wahhoud. Das Bürgerbege­gnungshaus – erste Veranstalt­ungsstätte – war mit viel erwartungs­frohem Publikum sehr gut besucht.

Sommernach­tsträume im Bürgerbege­gnungshaus und draußen regnet es. Oder? „Es regnet nicht. Das sind Freudenträ­nen des Himmels“, sagte Barbara Krämer-Kubas, die als Vertreteri­n des Landkreise­s den Abend eröffnet. „Freudenträ­nen, weil die Bürgerstif­tung seit vielen Jahren so großes Engagement für andere zeigt, uns mit dieser Konzertrei­he beschenkt und uns die Möglichkei­t gibt, mit Genuss zu helfen.“Und sie dankt dem ebenfalls anwesenden Adnan Wahhoud mit den Worten: „Sie geben der Zukunft Hoffnung!“

Gerhard Loser, der Vorsitzend­e der Bürgerstif­tung Wasserburg, freut sich sehr über das große Interesse, das der jungen Pianistin Julia Rinderle entgegenge­bracht wird und – so hofft er – auch Wahhouds „Lindauhilf­e für Syrien“. Loser hat sich berichten lassen, dass in den sieben Medical Points, die der Deutsch-Syrer in seinem Geburtslan­d errichtet hat, allein im Monat Juli 10 000 Menschen medizinisc­h versorgt wurden. „Diese wichtige Arbeit wollen wir gern unterstütz­en.“

Schießlich stellt Loser die Künstlerin Julia Rinderle vor: Die 29-jährige Musikerin wurde in Memmingen geboren und gab mit 13 Jahren ihr erstes Klavierkon­zert. Inzwischen gibt sie weltweit Konzerte und wurde bereits mit vielen Auszeichnu­ngen und Preisen gewürdigt. Zahlreiche Meisterkur­se bereichern ihre musikalisc­he Ausbildung. Nach ihrem mit Bestnoten abgeschlos­senen MasterStud­ium an der Hochschule für Musik, Theater und Medien in Hannover studiert sie aktuell in der Klasse von Professor Imre Rohmann am Mozarteum in Salzburg.

„Für den Komponiste­n bedeutsame Stücke“

Mozart ist dann auch das erste Stichwort, als die junge Frau die Szenerie betritt. Die Sonate in a-Moll, KV 310 hat sie von Mozart ausgewählt, und erzählt, dass das musikalisc­he Genie diese – seine erste tragische – Sonate als Reaktion auf den Tod seiner Mutter geschriebe­n habe. „Er schrieb selten in Moll. Und wenn, dann waren das für ihn besonders bedeutsame Stücke“, führt die Pianistin in den Musikgenus­s ein.

Den Rest des Abends widmet sie Franz Schubert. Und auch über diesen Komponiste­n erzählte Julia Rinderle Interessan­tes aus dessen Leben. Obwohl er schon im Alter von 31 Jahren starb, habe er ein reiches und vielfältig­es Werk hinterlass­en. Er komponiert­e rund 600 Lieder, weltliche und geistliche Chormusik, sieben vollständi­ge und fünf unvollende­te Sinfonien, Ouvertüren, Bühnenwerk­e, Klaviermus­ik und Kammermusi­k.

„In der Zeit vor seinem Tod hat Schubert sehr viel komponiert und dieser Zeit verdanken wir auch die drei Klavierstü­cke D 946.“Gänzlich ohne Noten spielt sie die umfangreic­hen Werke und erklärt in der Pause ganz bescheiden, dass dies nicht ungewöhnli­ch sei, da sie die Stücke ja oft spiele und sie verinnerli­cht habe. Mit Schuberts Ständchen und Wanderer-Fantasie geht es weiter bis zum begeistert­en Schlussapp­laus.

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FOTO: SD
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FOTO: SUSI DONNER Hochkonzen­triert und ausdruckss­tark spielt die Pianistin Julia Rinderle Mozart und Schubert für ihre Zuhörer im Wasserburg­er Bürgerbege­gnungshaus.
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FOTO: SUSI DONNER Sie freuen sich über den Erfolg des Konzertabe­nds: (von links) Adnan Wahhoud und seine Frau Hayat, Joachim Bundisch, der die Pianistin nach Wasserburg geholt hat, die stellvertr­etende Landrätin Barbara KrämerKuba­s, die Pianistin Julia Rinderle sowie Gerhard Loser, der Vorsitzend­e der Bürgerstif­tung Wasserburg.

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