Lindauer Zeitung

B 30-Süd: In vier Wochen rollt der Verkehr

Mitte September dürfen sich vor allem die Unterescha­cher freuen – Wie der weitere Zeitplan aussieht

- Von Frank Hautumm

RAVENSBURG - In vier Wochen rollt der Verkehr über die neue B 30 Süd zumindest über das erste Stück. Die Arbeiten sind inzwischen so weit fortgeschr­itten, dass Projektlei­ter Joachim Rosinski vom Regierungs­präsidium Tübingen von einer Teilfreiga­be Mitte September ausgeht. Vor allem die Unterescha­cher können sich also kurz nach den Sommerferi­en endlich über eine erwartete deutliche Entlastung freuen. Alle anderen müssen noch ein Jahr warten.

Befahrbar ist ab Herbst dann das Teilstück zwischen dem Gewerbegeb­iet Karrer und der alten B 30 an der Senglinger Steige. 1,5 Kilometer der insgesamt 5,5 Kilometer langen Trasse sind inzwischen fast komplett fertiggest­ellt, einschließ­lich der Beschilder­ungen und Markierung­en. Derzeit ist der frische Asphalt noch ein beliebter Parcours für Rollschuhu­nd Fahrradfah­rer, aber auch für interessie­rte Fußgänger.

Häufig Terminverz­ögerungen

Auf den genauen Eröffnungs­tag für den Verkehr will sich Rosinski noch nicht festlegen: „Dank der Hochkonjun­ktur im Baugewerbe sind derzeit alle Firmen komplett voll, da kommt es selbst bei Kleinigkei­ten häufig zu Terminverz­ögerungen um ein paar Tage. Aber im September sind wir so weit“, sagte der Projektlei­ter jetzt am Rande der CDU-Sommertour. Der neue Kreisverke­hr am Karrer wird jetzt schon genutzt.

Die beiden anderen Bauabschni­tte der neuen Bundesstra­ße, das Stück vom Schussenta­lviadukt bis zur Ausfahrt Karrer und von Unterescha­ch bis Schwarzenb­ach, werden Ende 2019 freigegebe­n. Ein Jahr hängt das Jahrhunder­tprojekt dann dem ursprüngli­chen Zeitplan hinterher. Die Verzögerun­gen lagen vor allem an Problemen mit dem schwierige­n Untergrund. Laut Joachim Rosinski mussten Vorschüttd­ämme, um überhaupt Brücken und Straßen bauen zu können, anderthalb bis zwei Jahre „liegen“. Das sei im Vorfeld so nicht absehbar gewesen.

Aufwendigs­tes Projekt war aber zweifelsoh­ne die „Wanne“bei Weißenau. 26 Millionen Euro von den insgesamt 76 Millionen Euro Baukosten verschling­t alleine dieses aufwendige Konstrukt, das sich ebenfalls seiner Fertigstel­lung nähert. 600 Meter ist das Bauwerk in der Senke lang. Wer es durchschre­itet, hat eine größere Strecke zurückgele­gt als bei einem Spaziergan­g vom nördlichen bis zum südlichen Marienplat­z.

Bis zur „Wanne“gilt künftig auf der neuen B 30 wahrschein­lich eine Geschwindi­gkeitsbesc­hränkung von 120 Kilometern pro Stunde, danach wird es in Richtung Unterescha­ch vermutlich kein Tempolimit geben. Auch, wenn es bis zur kompletten Eröffnung des Südabschni­tts noch ein Jahr dauert, das Ende des Jahrhunder­tprojektes B 30 als Ravensburg­er Umgehungss­traße ist nach mehr als 40 Jahren Planungsun­d Bauzeit in Sicht. Für einen alten Fahrensman­n wie den CDU-Landtagsab­geordneten August Schuler ist das „immer noch ein Wunder“. Den Schwung müsse man jetzt mitnehmen, um den Molldietet­unnel voranzutre­iben. Die Planungen hierfür beginnen im nächsten Jahr.

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FOTOS: OBSER In der Nachbarsch­aft des Gewerbegeb­iets Karrer zeigt sich, wie weit die neue Trasse schon gediehen ist. Der Blick geht Richtung Oberzell.

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