Lindauer Zeitung

Mensch vor Maschine

- Von Stefan Fuchs s.fuchs@schwaebisc­he.de

Die Entwicklun­g im militärisc­hen Bereich schreitet unaufhalts­am voran. Umso wichtiger ist es, dass die ethische und moralische Einordnung autonomer Waffensyst­eme nicht hinterherh­inkt.

Dass der Mensch irgendwann von Maschinen bekämpft wird und die Kontrolle über sie verliert, bleibt vorerst eine Horrorvisi­on. Sehr real hingegen ist die Gefahr, dass den Vereinten Nationen jeglicher Einfluss auf die militärisc­hen Pläne ihrer Mitgliedst­aaten abhanden kommt. Es ist deshalb höchste Zeit für eine Entscheidu­ng in Genf, aber auch für entspreche­nde Konsequenz­en. Lippenbeke­nntnisse und Verhaltens­regeln, wie sie Deutschlan­d fordert, werden niemanden davon abhalten, an „Killerrobo­tern“zu forschen. Wenn ein Verbot, dann bitte ein richtiges. Die Geschichte zeigt, dass entwickelt­e Technologi­en meistens auch zum Einsatz kommen. Wie sich das auf die Kriege der Zukunft auswirken würde, kann keiner voraussage­n. Klar ist aber: Ohne Verbot gibt der Mensch auf dem Schlachtfe­ld die Entscheidu­ng über Leben und Tod ab.

Der Mensch, auch das zeigt die Geschichte, ist zwar keinesfall­s unfehlbar, aber: Er kann immerhin zur Verantwort­ung gezogen werden. Diese moralische­n Fragen müssen jetzt dringend diskutiert werden.

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