Mensch vor Maschine
Die Entwicklung im militärischen Bereich schreitet unaufhaltsam voran. Umso wichtiger ist es, dass die ethische und moralische Einordnung autonomer Waffensysteme nicht hinterherhinkt.
Dass der Mensch irgendwann von Maschinen bekämpft wird und die Kontrolle über sie verliert, bleibt vorerst eine Horrorvision. Sehr real hingegen ist die Gefahr, dass den Vereinten Nationen jeglicher Einfluss auf die militärischen Pläne ihrer Mitgliedstaaten abhanden kommt. Es ist deshalb höchste Zeit für eine Entscheidung in Genf, aber auch für entsprechende Konsequenzen. Lippenbekenntnisse und Verhaltensregeln, wie sie Deutschland fordert, werden niemanden davon abhalten, an „Killerrobotern“zu forschen. Wenn ein Verbot, dann bitte ein richtiges. Die Geschichte zeigt, dass entwickelte Technologien meistens auch zum Einsatz kommen. Wie sich das auf die Kriege der Zukunft auswirken würde, kann keiner voraussagen. Klar ist aber: Ohne Verbot gibt der Mensch auf dem Schlachtfeld die Entscheidung über Leben und Tod ab.
Der Mensch, auch das zeigt die Geschichte, ist zwar keinesfalls unfehlbar, aber: Er kann immerhin zur Verantwortung gezogen werden. Diese moralischen Fragen müssen jetzt dringend diskutiert werden.