Gefragte
In ihrer Haut möchten derzeit wohl die Wenigsten stecken. Barbara Ludwig ist seit 2006 Oberbürgermeisterin in Chemnitz. So sehr wie jetzt stand die Stadt in dieser Zeit noch nie im öffentlichen Interesse. Ein Messerangriff und darauf folgende rechtsextreme Ausschreitungen bescherten der früheren Grundschullehrerin eine hektische Woche. Dennoch zeigte sie sich am Donnerstag bei einem Bürgergespräch zu den Ausschreitungen mit dem sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer dialogbereit.
Schon während ihrer Zeit als sächsische Wissenschaftsministerin verzichtete sie im politischen Dresden auf Showeffekte. Sie äußerte sich meist erst dann, wenn sie Ergebnisse präsentieren konnte. Ludwig ist ein Kind der Stadt Chemnitz. Sie trat 1991 in die SPD ein und gehörte 2004 als Ministerin für Wissenschaft und Kunst der sächsischen Landesregierung unter Georg Milbradt (CDU) an.
In ihrer Amtszeit als Oberbürgermeisterin erlebte Chemnitz einen wirtschaftlichen Aufschwung. Zudem hat sich die Stadt zu einem angesehenen Zentrum für Kunst und Kultur entwickelt. Die 56-Jährige hat eine Tochter. Sie ist Mitglied beim Fußball-Regionalligisten Cheminitzer FC. Ludwig hat sich stark gemacht für eine Videoüberwachung in der Innenstadt, um das Sicherheitsgefühl der Menschen zu erhöhen. Diese soll aber frühestens im September in Betrieb genommen werden. Stefan Fuchs