Unzählige Katzen streunen wild durch den Freistaat
MÜNCHEN (lby) - Streunende Katzen werden in Bayern aus Sicht des Landestierschutzbundes zum Problem – unter anderem für die Vogelwelt. Geschäftsstellenleiter Andreas Brucker schätzt die Zahl der freilebenden Katzen im Freistaat inzwischen auf etwa eine Million. Offizielle Zahlen und Statistiken gibt es aber nicht, erklärt das bayerische Umweltministerium.
In den meisten Fällen hätten die Besitzer die Tiere ausgesetzt, sagte Brucker. Ein großes Problem sei, dass in vielen Ortschaften nichts getan werde, um die Streuner zu fangen. Das Tierschutzgesetz regelt, dass die Länder die Zahl freilebender Katzen vermindern dürfen, wenn sie aufgrund der hohen Anzahl vor Schmerzen, Leiden oder Schäden geschützt werden müssen. In Bayern sind dafür die Kreisverwaltungsbehörden zuständig. Vor Ort kann laut Umweltministerium am besten beurteilt werden, ob Maßnahmen wie eine Kastration oder das Implantieren eines Chips erforderlich sind.
Dem Landestierschutzbund reicht das nicht. „Es reicht eine einzige Katze“, betonte Brucker. „Die bekommt zwei bis sechs Junge, davon ist die Hälfte weiblich. Die werfen dann ein paar Monate später wieder – und so geht es immer weiter.“Sobald der Landestierschutzbund eine streunende Katze fängt, wird sie durch einen Chip oder eine Tätowierung registriert und kastriert oder sterilisiert. Danach komme sie in der Regel in ein Tierheim – in der Hoffnung, dass das Tier dort an einen Besitzer vermittelt werden kann.