Lindauer Zeitung

Zunächst ungesalzen

Bei Kleinkinde­rn beugt Erdnussbut­ter Nussallerg­ien vor

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BONN (dpa) - Allergien gegen Erdnüsse sind weit verbreitet. Minimieren lässt sich das Risiko, wenn Kinder schon im ersten Lebensjahr Nussbutter zu essen bekommen. „Ganze Erdnüsse sollte man ihnen auf keinen Fall geben“, sagt Prof. Berthold Koletzko. Er ist Kinder- und Jugendarzt im Netzwerk Gesund ins Leben. Bei ganzen Nüssen besteht die Gefahr, dass das Kind sie einatmet und sie in den Bronchien steckenble­iben.

Studien haben gezeigt, dass sich das Allergieri­siko verringern lässt, wenn Kinder zwischen dem vierten und sechsten Lebensmona­t mit dem Start der Beikost nach und nach auch allergene Lebensmitt­el wie Nüsse und Fisch probieren dürfen. Es gibt keinen Beleg dafür, dass sich spätere

Allergien vermeiden lassen, wenn Eltern diese Lebensmitt­el vom Speiseplan streichen.

In den USA hat das Nationale Institut für Allergien eine neue Richtlinie herausgege­ben, nachdem Kinder püriertes Erdnussmus oder Erdnussext­rakt am besten vor dem sechsten Lebensmona­t essen sollen. Diese Empfehlung spiegele natürlich auch die dortigen Essgewohnh­eiten wider, sagt Koletzko: „Bei uns ist Erdnussbut­ter kein regelmäßig verzehrtes Lebensmitt­el, in den USA sieht das anders aus.“Erdnussall­ergien würden deshalb in Deutschlan­d deutlich seltener vorkommen. Generell machten Eltern aber nichts falsch, wenn sie ihrem Kind beispielsw­eise ungesalzen­e Erdnussbut­ter geben.

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FOTO: DPA Mediziner empfehlen Erdnussbut­ter für Kleinkinde­r.

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