Empörung über Schmierereien, Hakenkreuze und AfD-Parolen im Ulmer Münster
ULM (lsw/mö) – Die Polizei sucht unbekannte Täter, die im Ulmer Münster Hakenkreuz-Schmierereien und Parolen gekratzt und geschrieben haben. Neben einem der insgesamt drei Hakenkreuze waren die Worte „statt Kreuz“gekritzelt; in einer der Parolen wurde direkt Bezug auf die AfD genommen.
Der Dekan des Münsters, ErnstWilhelm Gohl, hatte am Wochenende Anzeige gegen Unbekannt erstattet. Er sagte: „Ich sehe einen Zusammenhang mit den Ausschreitungen in Chemnitz.“Gezielt werde Hass geschürt. „Man testet immer mehr die Grenzen aus, um zu sehen, wie weit man damit gehen kann, eine solche Gesinnung, die es bei einer Minderheit schon immer gab, zu verbreiten.“
Die Spurensicherung dokumentierte die Schmierereien, die bereits am Montag entfernt wurden. Bei den Ermittlungen spreche man sich mit den bayerischen Kollegen ab, sagte ein Sprecher der Ulmer Polizei.
Ulms Oberbürgermeister Gunter Czisch (CDU) verurteilte die Tat. „Die Hakenkreuz-Schmierereien in unserem Münster sind widerwärtig“, sagte Czisch. „Dass die Täter verbotene nationalsozialistische Symbole nutzen und sich auf die AfD beziehen, zeigt deutlich, wes Geistes Kind sie sind.“Hass und Angst seien Instrumente von Brandstiftern, die „Feuer an die freiheitlich-demokratische Grundordnung und die Grundwerte unseres Zusammenlebens legen“.
Für Ulms Kulturbürgermeisterin Iris Mann ist das Münster nicht nur ein Gotteshaus, sondern ein Symbol für die gesamte Stadtgesellschaft. „Es ist das Zentrum der Stadt, das sagen auch die Kollegen der Moscheegemeinden“, betonte sie. Deshalb seien die Schmierereien ein Affront gegen ganz Ulm.