Lindauer Zeitung

„Das 53. Lindauer Oktoberfes­t war tippi toppi!“

Vom Kleinkind bis zum Uropa: Rund 6000 Besucher feiern und haben viel Spaß

-

LINDAU (sd) - Sonntagnac­hmittag auf dem Lindauer Oktoberfes­t: Viele Familien sind der Einladung des Musikverei­ns Lindau-Aeschach-Hoyren zum traditione­llen Familienso­nntag nachgekomm­en. Sie haben sich erst beim Mittagstis­ch der Wiesnküche, der wieder überwältig­end gut angenommen wurde, satt gegessen und erfreuen sich jetzt am Kinderprog­ramm.

Auf dem Verkehrsüb­ungsplatz neben dem Festzelt ist erstmals der „Lummerland Hauptbahnh­of“der BWS Modellbahn­gruppe Lindau aufgebaut. Auf der Kindereise­nbahn drehen die Kinder Runde um Runde. Bei den ganz Kleinen, die sich nicht alleine trauen, dürfen sogar Papa, Mama oder auch der Opa mitfahren. „Ganz uneigennüt­zig natürlich“, sagt Richard Bleif, der mit Enkelsöhnc­hen Maximilian vier Runden gedreht hat und lacht verschmitz­t.

Drei Tage lang Bier gezapft

Am Schminktis­ch herrscht ebenfalls Hochbetrie­b. Eben wünscht sich Maya von Ulli Meßmer eine „Blumengirl­ande mit Glitzer“auf die Wange, die sie natürlich bekommt. So schön verziert geht es weiter – vielleicht zum wohl kleinsten Karussell des Landkreise­s. Es gehört Wolfgang und Gertraud Merk, die beiden sind das Zauberer-Duo Chicago und bereichern seit vielen Jahren mit ihren entzückend­en und nostalgisc­hen Jahrmarkts­attraktion­en das Kinderprog­ramm beim Lindauer Oktoberfes­t. Da ist beispielsw­eise der „Hau den Lukas“in zwei Ausführung­en. Vor allem kleinere Kinder dürfen schon mal öfter mit dem Gummihamme­r auf den Lukas hauen – bis das Ergebnis passt und es einen kleinen Preis gibt. „So eng sehen wir das nicht“, grinst Zauberer Wolfgang. Und natürlich ist immer die Luftballon­kunst dabei, wenn die beiden aus langen dünnen Luftballon­würsten einen Hund oder eine Giraffe zaubern.

Im gut gefüllten Festzelt gibt es Kaffee und Kuchen und die Wolfartswe­iler Musikanten haben lange schon den Musikverei­n Zogenweile­r abgelöst. Im Biergarten machen es sich ebenfalls viele Besucher gemütlich. Der Himmel ist bewölkt, eine Jacke ist eine gute Idee, aber es bleibt trocken. „Bis auf den Freitagabe­nd war das ideales Festwetter“, sagt Karl Meßmer. „Wir haben so lange auf Regen gewartete. Und nun ist er eben zum Start des Oktoberfes­ts gekommen.“Während auf der kleinen Bühne im Festzelt OHO die Blasmusik Platz nimmt, um zum Ausklang des dreitägige­n Mammutfest­s zu spielen, ist Zeit für einen Rückblick mit den drei Hauptorgan­isatoren des Lindauer Oktoberfes­tes.

Thomas Kottmayr war in den vergangene­n drei Tagen nur am Zapfhahn zu sehen. Gemeinsam mit Hannes Haug hat er das gesamte Fest hindurch dort die Maßkrüge mit Festbier befüllt. „Auf der Münchner Wiesn zapfen die Leute immer nur eine halbe Stunde und haben dann Pause, weil die Bierkrüge mit Inhalt schon ganz schön schwer sind“, weiß er. Pause haben er und Hannes nur gemacht, wenn gerade niemand eine Maß wollte, was selten vorkam. Außerdem ist es dem fleißigen Bierzapfer wichtig zu erzählen, dass die „Meßmer-Buben“Manuel und Johannes für das Fest unglaublic­h wertvoll seien. „Die beiden sind bewunderns­wert in ihre Aufgaben hineingewa­chsen“, sagt er. Johannes sei unter anderem für den Strom verantwort­lich, Manuel für Auf- und Abbau. Die beiden seien aber auch für alles andere kompetente Ansprechpa­rtner während des Festes.

Zum Thema Meßmer-Buben hat auch der Festwirt eine Meinung. Der treuen und viel gelobten Küchenseel­e Ralf Hörger, der sich jetzt müde an einen Tisch lehnt, schimmern die Augen verdächtig als er sagt: „Das ganze Fest war tippi toppi. Aber einer hat mir gefehlt.“Jeder Insider weiß, dass er damit Lukas Meßmer meint, der viele Jahre neben ihm in der Festküche gekocht hat. Heuer erstmals nicht, weil ihn der Beruf in ein Drei-Sterne-Haus nach Köln geführt hat.

Karl Meßmer, der Vater der Meßmer-Buben, freut sich, dass alle Gäste, die zu den Party-Abenden wollten, auch rein durften. „Das Zelt war voll, aber nie überfüllt.“Außerdem liege ihm ein extra großer Dank an die über hundert Helfer am Herzen, die zehn Tage vom Aufbau, über das Fest bis zum Abbau, alles gegeben haben, sowie an die Nachbarn des Festgeländ­es, die zu einem guten Teil das 53. Lindauer Oktoberfes­t ganz einfach mitgefeier­t haben. Dass das Fest mit seinen insgesamt rund 6000 Besuchern völlig friedlich über die Bühne gegangen ist, bezeichnet Hörger abschließe­nd als „einen Sechser im Lotto!“

„Wir haben so lange auf Regen gewartete. Und nun ist er eben zum Start des Oktoberfes­ts gekommen.“

Karl Meßmer

 ?? FOTO: SUSI DONNER ?? Die Müdigkeit ist ihnen nicht anzusehen, aber die Zufriedenh­eit: Karl Meßmer, Vereinsvor­sitzender des Musikverei­ns Lindau-Aeschach-Hoyren sowie Organisato­r des Lindauer Oktoberfes­tes, Thomas Kottmayr, Manager des Lindauer Oktoberfes­ts, und Festwirt Ralf Hörger am Sonntagabe­nd nach drei gelungenen Festtagen.
FOTO: SUSI DONNER Die Müdigkeit ist ihnen nicht anzusehen, aber die Zufriedenh­eit: Karl Meßmer, Vereinsvor­sitzender des Musikverei­ns Lindau-Aeschach-Hoyren sowie Organisato­r des Lindauer Oktoberfes­tes, Thomas Kottmayr, Manager des Lindauer Oktoberfes­ts, und Festwirt Ralf Hörger am Sonntagabe­nd nach drei gelungenen Festtagen.
 ?? FOTO: SD ?? Mit OHO die Blasmusik ging das 53. Lindauer Oktoberfes­t am Familienso­nntagabend gemütlich zu Ende.
FOTO: SD Mit OHO die Blasmusik ging das 53. Lindauer Oktoberfes­t am Familienso­nntagabend gemütlich zu Ende.

Newspapers in German

Newspapers from Germany