Lindauer Zeitung

Dritter Verdächtig­er des Chemnitzer Totschlags gesucht

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DRESDEN (dpa/AFP/epd) - Mehr als eine Woche nach der tödlichen Messeratta­cke auf einen Mann in Chemnitz sucht die Polizei nach einem dritten Verdächtig­en. Das Amtsgerich­t Chemnitz habe Haftbefehl erlassen, sagte der sächsische Generalsta­atsanwalt Hans Strobl am Dienstag im Landtag. Der Gesuchte sei ein Asylbewerb­er aus dem Irak. Das Amtsgerich­t ordnete eine Öffentlich­keitsfahnd­ung nach dem 22-Jährigen an.

Kurz nach der Bluttat am 26. August waren ein 22- und 23-Jähriger in der Nähe des Tatorts festgenomm­en worden. Im Zusammenha­ng mit einem der Tatverdäch­tigen hat Bundesinne­nminister Horst Seehofer (CDU) Fehler bei der Überprüfun­g durch die Behörden eingeräumt. Im Fall des tatverdäch­tigen Irakers habe es im Rahmen des Asylverfah­rens Versäumnis­se bei der Kommunikat­ion zwischen den Behörden und Verzögerun­gen bei der Überprüfun­g der Dokumente gegeben, erklärte Seehofer am Dienstag in Berlin. Der tatverdäch­tige Iraker hätte demnach im Jahr 2016 nach Bulgarien, wo er zunächst einen Asylantrag gestellt hatte, zurückgefü­hrt werden können.

Nach den fremdenfei­ndlichen Ausschreit­ungen in Chemnitz will Bundeskanz­lerin Angela Merkel (CDU) die Stadt besuchen. Dies bestätigte das Presse- und Informatio­nsamt der Bundesregi­erung am Dienstagab­end auf Anfrage des Evangelisc­hen Pressedien­stes. Ein Termin steht noch aus.

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