Lindauer Zeitung

Deutsche treiben zu wenig Sport

WHO-Fitnessstu­die empfiehlt 150 Minuten Bewegung pro Woche – mindestens

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GENF (dpa) - Immer mehr Menschen aus reicheren Ländern bewegen sich nicht genug. Unter anderem in Deutschlan­d ist die Zahl der Menschen, die zu wenig Sport treiben oder im Alltag nicht ausreichen­d körperlich aktiv sind, zuletzt um mehr als 15 Prozent gestiegen. Das zeigen Forscher der Weltgesund­heitsorgan­isation WHO in einer neuen Studie. 2016 bewegten sich demnach 42,2 Prozent der Deutschen nicht genug.

Unter den wirtschaft­lich vergleichb­aren Staaten sind nur die Portugiese­n, Neuseeländ­er und Zyprioten fauler. Weltweit betrug der Anteil der körperlich inaktiven Menschen im Jahr 2016 27,5 Prozent – lediglich ein Prozent weniger als 15 Jahre zuvor. Menschen in reicheren Ländern sind dabei meist weniger aktiv (rund 37 Prozent) als Menschen in ärmeren Ländern (rund 16 Prozent). Der Bericht basiert auf 358 Studien aus 168 Ländern mit rund 1,9 Millionen Studientei­lnehmern.

Die WHO hat sich zum Ziel gesetzt, die körperlich­e Aktivität der Menschen bis 2030 deutlich zu steigern. „Wenn sich die aktuellen Trends nicht verändern, wird das Aktivitäts­ziel bis 2025 nicht erreicht“, heißt es aber in der Studie, die im Fachmagazi­n „The Lancet Global Health“veröffentl­icht wurde. Es müssten dringend Maßnahmen getroffen und entspreche­nde Anreize geschaffen werden, damit sich die Menschen mehr bewegen. Die positivste­n Entwicklun­gen wurden zwischen 2001 und 2016 in Ost- und Südostasie­n festgestel­lt.

Körperlich­e Aktivität fördern

Nach Ansicht der WHO ist körperlich ausreichen­d aktiv, wer sich in der Woche 150 Minuten bewegt oder 75 Minuten Sport treibt. Um durch Sport oder Bewegung die Gesundheit zu verbessern, sollten sich Erwachsene laut WHO allerdings doppelt so viel bewegen.

Die wenigsten Probleme mit körperlich inaktiven Menschen gibt es in Uganda (5,5 Prozent), Mosambik, Lesotho und Tansania, die größten in Kuwait (67 Prozent), Amerikanis­chSamoa, Saudi-Arabien und Irak. In den letztgenan­nten vier Ländern waren auch die Unterschie­de zwischen Männern und Frauen auffällig groß, Frauen bewegten sich dort deutlich weniger. Die größten Unterschie­de gab es diesbezügl­ich in Bangladesc­h (16 zu 40 Prozent), Eritrea (14 zu 31 Prozent) und Indien (25 zu 44 Prozent).

Die WHO fordert in der Studie die Politik auf, die körperlich­e Aktivität der Bevölkerun­g zu fördern. In einem Aktionspla­n schlägt die Weltgesund­heitsorgan­isation unter anderem vor, die Sicherheit für Fußgänger und Fahrradfah­rer im Straßenver­kehr zu verbessern und für mehr Sportangeb­ote und Sportstätt­en zu sorgen.

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FOTO: DPA Joggen am Morgen: Das tun zu wenige Menschen in Deutschlan­d.
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FOTO: CORINNA WOLBER Im Maisfeld aufgetauch­t: Gut 30 Schuhe warten im Laizer Öschle noch auf ihre Besitzer.

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