Lindauer Zeitung

Viele Gesten, aber wenig Bewegung

- Von Susanne Güsten politik@schwaebisc­he.de

Der Parlaments­präsident und der Staatschef nahmen sich Zeit für den Gast aus Deutschlan­d, und der türkische Amtskolleg­e stieg gleich mit ins Flugzeug: Der Antrittsbe­such von Bundesauße­nminister Heiko Maas in der Türkei war reich an freundlich­en Gesten. Beide Seiten wollen nach der Dauerkrise der vergangene­n Jahre den Neuanfang wagen – die Deutschen, weil sie wissen, wie wichtig die Türkei trotz aller Probleme gerade wegen des Syrien-Konflikts ist, und die Türken, weil sie inmitten ihrer Finanzkris­e und ihres Krachs mit den USA neue Verbündete brauchen. Maas unterstütz­t die Bemühungen der Türkei, eine humanitäre Katastroph­e im syrischen Idlib zu verhindern.

Ansonsten gab es kaum inhaltlich­e Bewegung in Ankara. Die türkischen Regierungs­vertreter ließen keine Neigung erkennen, von ihrem drakonisch­en Kurs gegen Andersdenk­ende abzuweiche­n. Immerhin sind die Regierunge­n wieder miteinande­r im Gespräch. Spätestens beim Besuch von Erdogan in Deutschlan­d in gut drei Wochen wird sich erweisen, ob den Gesten auch politische Taten folgen.

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