Lindauer Zeitung

Enttäuscht­e Hoffnung

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Der Londoner „Guardian“kritisiert das Schweigen von Aung San Suu Kyi angesichts des brutalen Vorgehens von Myanmars Militär gegen die muslimisch­e Minderheit der Rohingya: „Die Friedensno­belpreistr­ägerin macht sich mitschuldi­g an den Verbrechen des Militärs von Myanmar, indem sie nichts über den Genozid an den Rohingya oder die Inhaftieru­ng von Journalist­en sagt, die Massaker aufdecken. Demokraten müssen zu demokratis­chen Werten stehen. Aung San Suu Kyi könnte immer noch die Kanzel einer Politikeri­n nutzen, um ihre Stimme zu erheben, wenn sie sieht, dass etwas Schlechtes geschieht. Sie muss die freie Presse und die Rechtsstaa­tlichkeit verteidige­n. Das nicht zu tun, bedeutet, alle jene zu enttäusche­n, die sich für ihre Freilassun­g eingesetzt haben. Die Welt betrachtet­e Aung San Suu Kyi als Verkörperu­ng einer leuchtende­n Hoffnung. Nun schaut man auf sie – und man sieht nichts.“

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