Lindauer Zeitung

Finanzmini­sterium gibt Pläne für Digitalste­uer auf

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BERLIN (AFP) - Die Bundesregi­erung wird die EU-Pläne für eine Digitalste­uer offenbar nicht mehr unterstütz­en. Die „Dämonisier­ung der großen Digitalunt­ernehmen“sei „nicht zielführen­d“, zitierte die „Bild“-Zeitung am Mittwoch aus einem Papier aus dem Leitungsst­ab des Finanzmini­steriums von SPDVizekan­zler Olaf Scholz. Die EUKommissi­on hatte im März vorgeschla­gen, Internetri­esen wie Facebook und Google künftig mit einer neuen Umsatzsteu­er zu belegen. Sie sollten nicht mehr nach Gewinn, sondern nach Umsatz besteuert werden. Grund ist, dass die Unternehme­n häufig kaum oder wenige Steuern zahlen, da sie in den Ländern ihrer Kunden physisch gar nicht mit Filialen präsent sind. Die EU-Kommission hatte eine Abgabe von drei Prozent des Umsatzes in den EU-Staaten vorgeschla­gen. Betroffen wären Unternehme­n, deren weltweiter Jahresumsa­tz mehr als 750 Millionen Euro beträgt, wovon mehr als 50 Millionen durch digitale Dienstleis­tungen in der EU generiert werden. Die Steuer zielt also in erster Linie auf die US-Internetri­esen ab.

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