Berufungsprozess im Mordfall Kim Wall
KOPENHAGEN (dpa) - Im Berufungsprozess gegen den dänischen UBoot-Bauer Peter Madsen hat seine Anwältin am Mittwoch eine mildere Strafe gefordert. Madsen war im April für den Mord an der Journalistin Kim Wall zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt worden, welche in Dänemark nicht zeitlich begrenzt ist. Eine lebenslange Strafe ist bei einem einzelnen Mord in Dänemark unüblich. In dem dreitägigen Verfahren geht es nur um die Länge der Strafe. Die Verurteilung wegen Mordes hat Madsen akzeptiert.
Die Strategie der Verteidigerin sorgte bei Medienvertretern im Gerichtssaal für Verwirrung. Über eine Stunde lang las Betina Hald Engmark Aussagen vor, die Madsen in Verhören abgegeben hatte, obwohl diese sich später als Lügen herausgestellt hatten. So hatte Madsen anfangs gegenüber der Polizei gesagt, Kim Wall habe in seinem U-Boot eine Luke auf den Kopf bekommen. Später behauptete er, sie sei an einer Gasvergiftung an Bord gestorben.
Der Staatsanwalt plädierte für die Aufrechterhaltung des Urteils.