Experten warnen vor Vogelsterben
CAMBRIDGE (dpa) - Mindestens acht Vogelarten sind allein in den vergangenen Jahrzehnten höchstwahrscheinlich oder mit Sicherheit in der Wildnis oder sogar komplett ausgestorben. Das hat eine Studie der internationalen Organisation Birdlife International ergeben. Seit 1500 sind demnach etwa 187 Vogelarten ausgestorben. Gründe sind vor allem die Einschleppung fremder Arten, die Jagd und das Abholzen von Wäldern, wie die Organisation im britischen Cambridge mitteilte.
Das geschätzte Aussterbedatum der acht Arten liegt demnach zwischen 1944 (Javakiebitz, Vanellus macropterus) und 2011 (Alagoas-Blattspäher, Philydor novaesi). Fünf der acht Vogelarten stammen aus Südamerika, wo die Regenwaldgebiete stark schrumpfen. Vier der aus der Natur verschwundenen Spezies kamen ausschließlich in Brasilien vor.
Dazu zählte etwa der Spix-Ara (Cyanopsitta spixii). Der Vogel mit dem blauen Gefieder ist durch den US-Animationsfilm „Rio“bekannt geworden, in dem es um die letzten Exemplare dieser Art geht. Einige Spix-Aras leben noch in Gefangenschaft. Der wohl letzte Vogel in der Wildnis wurde Ende 2000 gesichtet. Ein im Jahr 2016 beobachtetes Exemplar war wahrscheinlich aus einem Käfig entkommen.