Erotikgewerbe will nicht weichen
Vermieter von Prostituiertenwohnungen besteht auf Standort in der Ravensburger Altstadt
RAVENSBURG (vin) - Ungerecht verfolgt fühlt sich Jens Plösser von der Ravensburger Stadtverwaltung. Der Vermieter von Prostituiertenwohnungen in der Rosmarinstraße pocht auch angesichts der drohenden Sperrbezirksverordnung darauf, dass sein Erotikbetrieb Bestandsschutz genießt und in der Altstadt bleiben kann. „Es gibt eine ganz klare Gesetzgebung“, sagt Plösser auf SZAnfrage. „Die Stadt ist völlig chancenlos, mich hier wegzukriegen.“Das Gesprächsangebot vom Ersten Bürgermeister Simon Blümcke für einen alternativen Standort würde er dennoch annehmen. Allerdings will Plösser auf keinen Fall in ein Gewerbegebiet außerhalb ziehen, sondern höchstens in Bahnhofsnähe und fußläufiger Entfernung zur Innenstadt. „Sollen sie mir ein Grundstück an der Metzgerstraße geben, dann baue ich drauf“, sagt er. Das wird aber kaum passieren, denn die Metzgerstraße soll nicht in einer Toleranzzone für Prostitution liegen. Infrage kommen nur die Gewerbegebiete Erlen, Karrer und Mariatal sowie ein Teil der Bleicherstaße und ein Areal an der Schubertstraße/Schwanenstraße. „Da gibt es aber keine Objekte und keine Möglichkeiten“, empört sich Plösser. Tatsächlich hat die Stadt schlechte Karten, die bestehenden Rotlichtbetriebe aus der Altstadt zu verbannen. Neben der „Agentur Ravensburg“in der Rosmarinstraße gibt es dort noch die „Klosterfrauen“und die „Seemiezen“in der Klosterstraße. Im Gutachten, das die Stadtverwaltung als Grundlage für die Sperrbezirksverordnung erstellen ließ, heißt es: „Bestehende Betriebe, die der Prostitution dienen, haben Bestandsschutz. Diese dürfen somit auch innerhalb einer Sperrgebietszone betrieben werden.“