Die Mafia und der Bodensee
Stellen Sie sich vor, Sie sind Mitglied einer süditalienischen Verbercherorganisation und einer ihrer „Klienten“hat mal wieder einen Gefallen abgelehnt, den er eigentlich nicht ablehnen konnte. Nachdem auch der Pferdekopf im Bett nicht so recht gefruchtet hat, bleibt eigentlich nur noch eine Möglichkeit, um dem eigenen Standpunkt ausreichend Ausdruck zu verleihen. Nach traditionellem Familienrezept wird ein Eimer Zement angemischt und dem „Klienten“ein neues Paar „Badeschuhe“verpasst. Der Klassiker!
Doch Lindau könnte nun einen wichtigen Standortfaktor für die Mafia verloren haben. Denn will man zurzeit jemanden mit Zementschuhen in den Bodensee schmeißen, muss man schon weit raus fahren – sonst schaut mindestens der Kopf aus dem Wasser. Die Wirkung dieser altbewährten, über Generationen weitergegebenen Kunst verpufft damit einfach. Aber das heißt es ja in der Region schon länger: Das Handwerk steckt in der Krise.