Lindauer Zeitung

So wird Lindauer Geschichte wieder lebendig

Tag des offenen Denkmals - OB Gerhard Ecker lobt bei Eröffnung in der Villa Toskana ehrenamtli­chen Einsatz

- Vom Christian Flemming

LINDAU - Bei herrlichem Spätsommer­wetter hat Lindaus OB Gerhard Ecker am Sonntag den Tag des offenen Denkmals in der Villa Toskana vor ehrenamtli­chen Helfern eröffnet. Die Sonne erwies sich als freundlich­er Hinderungs­grund, die Eröffnung im Sitzungssa­al durchzufüh­ren: Die Gesellscha­ft zog gleich vor die Treppe zum See.

„Entdecken, was uns verbindet“, war das Motto des diesjährig­en Tags des offenen Denkmals, das an das europäisch­e Kulturerbe­jahr anknüpft. Iris Möller vom städtische­n Bauamt hat daher dafür gesorgt, dass jeder Programmpu­nkt mit dem Lindauer Kulturerbe zu tun hatte. Mit einer Ausnahme, die Ecker verkündete: „Wir haben heute ein Denkmal aus Baden-Württember­g geklaut, ein bewegliche­s. Die MS Schwaben, frisch herausgepu­tzt als Art-Decó-Perle, die heute Nachmittag im Hafen bewundert werden kann.“

Im heißen Sommer in den Archiven geschwitzt

Aber alle anderen 16 Veranstalt­ungen und Angebote zum Thema Kulturerbe sind Lindauer Themen, die „ohne die unentgeltl­iche Hilfe der Ehrenämtle­rinnen, Ehrenämtle­r und dreier Vereine, Historisch­er Verein, Fördervere­in Gartendenk­mal Lindenhofp­ark, Fördervere­in Lindauer Kulturerbe Alter Friedhof, nicht zustande gekommen wären“, so der Oberbürger­meister. Sie alle hätten im heißen Sommer in den Archiven geschwitzt, hätten Mitstreite­r gesucht, den August eher am Schreibtis­ch anstatt am See verbracht, um diesen Sonntag auf die Beine stellen zu können.

Herausgeko­mmen war ein Programm, das aus unterschie­dlichsten Perspektiv­en Lindauer Geschichte und Kultur beleuchtet­e: Zu sehen gab es die Baustelle im Lindenhofp­ark, der in Teilen wieder zeigen wird, wie er einst ausgesehen hat und welche Brunnen dort gesprudelt haben. Eine Führung durch eine wohl wenigen bekannte Lindauer Villa gab es in der Villa Henneberg in Schachen. In die sehr frühe Geschichte Lindaus wurde an der Römerschan­ze eingeführt, an der Seebrücke hingegen ging es in die revolution­äre jüngere Geschichte des Jahres 1918.

Musik, Kunst und Denkmalsch­utz als Schwerpunk­t waren der Anlass für die Führungen zu den Orgeln im Münster und St. Stephan auf der Insel sowie St. Verena in Reutin und St. Pelagius in Oberreitna­u. Weitere Kirchenfüh­rungen gab es in St. Urban und Silvester in Unterreitn­au und in der Kröllkapel­le.

Lindauer Künstler wie Willi Veit, Manfred Käser und Hermann Gierer und ihr Wirken in Lindau wurden ebenfalls gewürdigt. Das Stadtmuseu­m zeigte in der ehemals Reichstädt­ischen Bibliothek Musikinstr­umente zum Thema „Die Welt als Ton, Musik als universell­e Harmonie“. Auch das Rainhaus präsentier­te sich als Denkmal unter dem Thema „inklusives Wohnen in einem Denkmal der Sozialgesc­hichte“.

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FOTO: CHRISTIAN FLEMMING Lindaus OB Gerhard Ecker eröffnet vor geladenen Gästen den Tag des offenen Denkmals auf der Treppe der Villa Toskana.

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