Überraschungstaschen helfen der Wasserwacht
Seehafenwirte feiern mit vielen Gästen und Musik ihren Saisonabschluss
LINDAU - Zum fünften Mal haben die Hafenwirte ihren Saisonabschluss gefeiert – und wie immer mit dem Vorsatz, damit den Einheimischen eine Freude zu bereiten und zudem eine gemeinnützige Einrichtung in Lindau mit Spenden zu beglücken. Bei Kaiserwetter ist ihnen das prächtig gelungen.
Nutznießer von diesem kleinen Jubiläum ist die Wasserwacht Lindau. Und die steht denn auch mit einem Informationsstand den ganzen Tag über am Kapitänsfriedhof. Sie verkaufen die Überraschungstaschen, die in diesem Jahr die Spenden bringen sollen. Organisator Ernst Graf verrät, dass die Seehafenwirte den Spendenbetrag selbstverständlich gut aufrunden werden. Die Taschen sind für fünf Euro zu haben – es gibt auch welche für zehn Euro – wer die kauft, darf zusätzlich zu den Überraschungen eine halbstündige Rundfahrt mit dem „Seewolf“drehen, dem schnittigen Rettungsboot der Wasserwacht, sagt Walter Hermann, der Vorsitzende der Kreiswasserwacht.
Die Wasserwacht Lindau zähle aktuell 450 Mitglieder, wobei lediglich 25 davon aktiv sind. Und diese 25 seien allzeit bereit und, ausgerüstet mit Meldeempfängern, rund um die Uhr erreichbar, wenn am oder auf dem bayerischen Bodensee ein Notfall eingeht. Sie sorgen für die Sicherheit der Einheimischen und Touristen, die am und auf dem Wasser unterwegs sind. „Der wichtigste Auftrag für die Wasserwacht ist der Rettungsdienst auf dem See“, erklärt Hermann. Der letzte Einsatz war die Nacht zuvor, als ein Boot auf die Untiefe Anthof bei der Lindauer Spielbank aufgelaufen ist. „Bei einem internationalen Alarm sind wir natürlich auf dem gesamten Bodensee, auch in Österreich, der Schweiz und in Baden-Württemberg unterwegs.“Zudem unterstütze die Wasserwacht die Gemeinden des Landkreises bei der Betreuung der Bäder, vor allem an den Wochenenden, wenn viel los ist, und ist auch auf der gefrorenen Variante des Wassers – bei den Eishockeyspielen vor Ort, wenn sie gebraucht werden. Und unter der Woche stehe ständig die Aus- und Fortbildung auf dem Programm.
Ein Ständchen zum 52. Geburtstag
Während Hermann erzählt, klingt es von der Bühne „Come back, Baby come back“. Jorgeli Luekmann, ihre Schwester Jorselia und ihre Tochter Luzia tanzen ausgelassen und begeistert dazu. Als der singende Adam vom Duo „Adam und Ingrid“erfährt, dass Jorgeli beim Saisonausklang der Hafenwirte ihren 52. Geburtstag feiert, singt und spielt er ihr gleich drei Glückwunschständchen – Jorgeli ist begeistert von ihm, vom Fest und von Lindau: „Es ist so schön hier. Danke, danke!“, jubelt sie und strahlt übers ganze Gesicht. Ein bisschen ruhiger lassen es Angelika Sebald und Harald Wurmser aus Kaufbeuren angehen. Sie sitzen vor ihrer Weinschorle an einer Bierbank neben der Bühne und beobachten interessiert das fröhliche Treiben. „Lindau steht in jedem Jahr auf unserer Urlaubsplanung. Dieses Jahr sind wir später dran und freuen uns umso mehr, dass wir dieses schöne Fest erwischt haben und so viel Glück mit dem Wetter haben. Die Atmosphäre am Hafen ist heute besonders südlich und entspannt“, schwärmen sie und loben die Mannschaft von der Wasserwacht: „Wir beobachten sie schon eine ganze Weile und bewundern ihr Engagement, wie sie sich und ihre Arbeit vorstellen, und den Leuten ihre vielen Fragen beantworten.“
Noch einmal die „Wildbach-Buam“hören
Schließlich entern Harald, Konstantin und Hans – die „Original Wildbach-Buam“– die Bühne. Schlagartig trauen sich mehr Zuschauer, zu den zünftigen Liedern zu tanzen. Was sie nicht wissen: Es ist eine der letzten Gelegenheiten, das Trio zu hören und zu sehen. Denn viel später, wenn die Sternlein schon am Himmel prangen, wird Harald erzählen, dass die „Wildbach-Buam“sich auflösen, um sich nach über 25 Jahren Musikantenleben mehr ihren Familien zu widmen, weil aus den „Buam“Opas geworden sind, die Zeit mit ihren Enkelkindern verbringen wollen.
Wie hoch der Spendenerlös ist, der an die Wasserwacht Lindau geht, stand zu Redaktionsschluss noch nicht fest. Darüber berichten wir in einer der nächsten Ausgaben der Lindauer Zeitung.