Zurück in der Realität
England hat bei der WM viel Lob erhalten, steht nun aber erstmals seit 30 Jahren bei drei Pleiten in Serie
LONDON (SID) - Der Anpfiff für den Schiedsrichter hatte es in sich: Kapitän Harry Kane machte beim 1:2 (1:2) gegen Spanien dem niederländischen Unparteiischen Danny Makkelie in der Schlussphase wort- und gestenreich klar, dass die Entscheidung, dem Ausgleichstreffer von Danny Welbeck in der Nachspielzeit die Anerkennung zu verweigern, nicht in Ordnung war. „In solchen Momenten brauchst du einen Schiedsrichter, der Stärke zeigt, aber leider hat ihn der Mut verlassen“, wetterte der Torjäger. Makkelie hatte einen Kontakt des spanischen Torwarts David de Gea und von Welbeck in der entscheidenden Szene wahrgenommen und abgepfiffen.
Kane: „Danny stand, de Gea ist hochgestiegen, hat den Ball gefangen, ging runter, ist auf Danny gefallen und hat den Ball verloren. Es war kein Foul oder sonst was.“So stand am Ende eine Pleite und die dritte Länderspielpleite für die Three Lions in Folge – erstmals seit 30 Jahren.
Die Realität hat die englischen WM-Himmelsstürmer ganz schnell wieder eingeholt. Den Niederlagen gegen Kroatien im WM-Halbfinale (1:2 n.V.) und gegen Belgien (0:2) im Spiel um Platz drei folgte jetzt die Schlappe gegen die Furia Roja, die dem neuen Coach Luis Enrique einen gelungenen Einstand als Nationalcoach bescherte.
„Wir müssen akzeptieren, dass Spanien über weite Strecken des Spiels besser als wir war“, resümierte Teammanager Gareth Southgate, „ihr Spiel gegen den Ball war klasse.“Marcus Rashford (11.) hatte die Engländer in Führung gebracht. Spanien sorgte durch Saul Niguez (13.) und Rodrigo (32.) für die Wende.
Höchstzufrieden war Luis Enrique und verteilte ein Sonderlob an Keeper de Gea („Ich bin mit seiner Vorstellung heute sehr zufrieden, er ist einer der besten Torhüter der Welt“) und das, obwohl dieser mit seinem Ballfallenlassen fast noch den Ausgleich ermöglicht hätte.