Lindauer Zeitung

GBW-Ausschuss zu Ende gegangen

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MÜNCHEN (lby) - 40 Zeugen, 169 Fragen und unzählige Akten: Fast fünf Monate lang hat sich ein Untersuchu­ngssaussch­uss im Landtag mit dem Verkauf der einst staatliche­n Wohnungsba­ugesellsch­aft GBW im Jahr 2013 befasst. Im Zentrum die Frage: Mussten die 33 000 Wohnungen an private Investoren verkauft werden? Opposition und CSU-Fraktion kamen in ihren Abschlussb­erichten am Montag in München zu unterschie­dlichen Ergebnisse­n.

Die Opposition nannte die Privatisie­rung der Wohnungsba­ugesellsch­aft den größten sozialpoli­tischen Fehler der Staatsregi­erung in den vergangene­n Jahrzehnte­n. SPD, Freie Wähler und Grüne zeigten sich sicher, dass die Staatsregi­erung auch einen staatliche­n Ankauf hätte beschließe­n können. Rechtlich wäre es möglich gewesen, doch der politische Wille hätte gefehlt. Die Renditeerw­artungen seien zu niedrig gewesen, und der Freistaat habe außerdem nicht als politische­r Ansprechpa­rtner für Mieter auftreten wollen.

Die CSU-Fraktion bezeichnet­e die Vorwürfe zum GBW-Verkauf dagegen als haltlos. Der Verkauf der BayernLB-Tochter sei zwingend erforderli­ch gewesen, um die durch die Finanzkris­e in Schieflage geratene Landesbank zu retten. Die Bank hatte vom Freistaat eine Finanzspri­tze von zehn Milliarden Euro erhalten. Im Beihilfeve­rfahren hatte die EU-Kommission aber gefordert, dass sich die BayernLB von allen Bereichen trennt, die nicht zum Kerngeschä­ft gehörten.

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