Verzweiflung im Drogeriemarkt
Am Samstagabend bin ich noch kurz vor Ladenschluss in einen Drogeriemarkt gegangen, weil ich dringend Waschmittel und eine Zahnpasta brauchte. Eigentlich hätte das bis Montag warten können, doch in der Woche des Schulbeginns meide ich alle Geschäfte, in denen es nur ansatzweise Stifte, Lineale und Hefte zu kaufen gibt.
Denn dann tummeln sich in den Gängen wieder viele Eltern mit ihrem Nachwuchs. Wo steht der Wasserfarbenkasten? Wie groß müssen nochmal die Karo-Kästchen in der dritten Klasse sein? Und welche Härte sollte der Bleistift haben? Fast schon verzweifelt irren manche Mutter und mancher Vater in den Geschäften umher, immer auf der Suche nach irgendetwas – und am Ende dann nach den eigenen Kindern. So war das zumindest bei uns immer. Denn während meine Mutter die gefühlt meterlange Liste abarbeitete, waren meine Schwester und ich irgendwann in die Spielwarenabteilung verschwunden – um uns einer viel wichtigeren Liste anzunehmen: dem Wunschzettel fürs Christkind.