Einstellung schlägt Aufstellung
Fußball-Kreisliga A2: VfB leckt die Wunden – Keine Mannschaft setzt sich vorne ab
FRIEDRICHSHAFEN - In der FußballKreisliga A2 läuft das Meisterschaftsrennen in dieser Saison anders, als von manchen erwartet. Spitzenreiter ist der TSV Tettnang, gefolgt von Achberg, Oberteuringen. Lindau und Fischbach-Schnetzenhausen. Doch so richtig überzeugt hat noch keine Mannschaft. Es fehlt bei allen die Konstanz. Am Tabellenende stehen derzeit vier Vereine aus Friedrichshafen. Der FC wurde nach den vielen Abgängen dort erwartet. Für Dostluk und die VfB U23 ist der Fehlstart dagegen eine große Überraschung. Ailingen kann auch mehr.
Wolfgang Fluhr, Trainer des VfB II, trat am Sonntag nach der 0:5-Pleite gegen Langenargen zurück. „Die Spieler hatten danach ein richtig schlechtes Gewissen. Aber ich frage mich, warum ein Trainer erst zurücktreten muss, bevor die Mannschaft aufwacht?“, so der Sportliche Leiter Alex Heumann, der einen Tag danach immer noch fassungslos. „Wir werden mit den Spielern reden und das spielfreie Wochenende nutzen, um alles anzusprechen. In der A2 muss man anders auftreten. Hier heißt es: Einstellung schlägt Aufstellung.“
Während der VfB II mit dem Fehlstart hadert, freute sich am Sonntag Michael Wölfle mit seinem FV Langenargen über die ersten Punkte. „Wir haben bei allen Niederlagen starke 45 Minuten gespielt und dann sind wir eingebrochen. Gegen den VfB gelang es uns, 90 Minuten ordentlich zu spielen. Die Mannschaft hat gesehen, was geht.“Die nächste Aufgabe werde nicht einfach sein (in Achberg). Doch sei mit einer guten Einstellung auch beim aktuellen Tabellenzweiten etwas drin.
Noch besser als Langenargen ist der zweite Aufsteiger aus der Kreisliga B4, Meister FC Kosova Weingarten, aus den Startlöchern gekommen. Zwei Siege, zwei Unentschieden und nur eine Niederlage: „Die Jungs haben sich bislang sehr gut verkauft“, bilanziert ein zufriedener FC-Spielertrainer Dugaxhin Shala die ersten fünf Spieltage. Vor allem das 1:0 beim TSV Schlachters und das Unentschieden in Eriskirch ließen aufhorchen. Am Sonntag bei der Spielvereinigung fehlten nur wenige Minuten, um einen Punkt zu holen. Er wäre nicht unverdient gewesen, nachdem die Gäste über weite Strecken der Partie gut mithielten. Shala schaut derweil schon nach vorne, nächster Gegner ist zu Hause kein Geringerer als Tabellenführer TSV Tettnang. „Das wird eine harte Nuss“, so der 34-Jährige. Eine Woche später geht es zum FV Langenargen, „gegen unsere alten Freunde von der B4“(Shala).
Der SV Achberg hat vor dem vergangenen Freitagabend vier Spiele in Folge gewonnen. Die letzten zwei waren zwei Derbys. Dann kam ein Auftritt beim TSV Tettnang, den keiner so richtig einordnen konnte. „Man muss einfach auch einmal sich eingestehen, dass der Gegner besser war“, sagte Achbergs Trainer Michael Riechel. Auffällig war, dass die Bindung zwischen Mittelfeld und Sturm nicht da war. Dabei kann Achberg besser spielen. Es fehlte nach vier Siegen die Konstanz.
Auch wenn Tettnang mit 3:0 gewann, hat die Mannschaft bislang nicht so recht überzeugen können. Beim 1:2 gegen den VfB Friedrichshafen II hat nur wenig geklappt. Wenn man die Spitzengruppe der A2 betrachtet, so stellt man fest, dass es im Vergleich zu den anderen Jahren keine Mannschaft gibt, die einfach losmarschiert und sich nicht mehr einholen lässt. Das ist gut für die Liga und auch die Zuschauer.
6. Spieltag, Sonntag, 15 Uhr:
Achberg - Langenargen, Ailingen Dostluk, Hege-Nonnenhorn/Bodolz - Oberteuringen, FischbachSchnetzenhausen - Neukirch, Eriskirch - Schlachters, FC FN Lindau, Kosova - Tettnang (spielfrei: VfB U23).