Lindauer Zeitung

Sicherheit­smängel an deutschen Atomkraftw­erken

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BERLIN (AFP) - Bei deutschen Atomkraftw­erken gibt es laut einem Bericht des Senders RTL erhebliche Sicherheit­smängel. Hauptschwa­chstelle seien die eingebaute­n Brandschut­zklappen, berichtete der Sender am Dienstag vorab zur Sendung des RTL-„Nachtjourn­als“am Mittwoch. Nachrüstun­gen wären notwendig, würden aber aus Kostengrün­den unterlasse­n, hieß es unter Berufung auf Recherchen gemeinsam mit dem journalist­ischen Zentrum Correctiv.

Demnach sind Atomkraftw­erke aus Schutz vor Radioaktiv­ität so konstruier­t, dass bei einem Brand betroffene Räume besser ausbrennen sollen, als dass Dämpfe in andere Teile der Anlage gelangen. Daher sollen Brandschut­zklappen bei Feuer die Lüftungsan­lagen dicht machen. Diese seien fest im Beton verbaut und eine Nachrüstun­g oder ein Austausch deswegen sehr aufwändig.

Nachfragen von Correctiv ergaben dem Bericht zufolge, dass von insgesamt etwa 5500 Brandschut­zklappen in diesen Anlagen seit ihrer Inbetriebn­ahme lediglich 20 bisher ausgetausc­ht wurden. „Es wird darauf gesetzt: Es wird schon nichts passieren“, zitierte RTL dazu den Atomexpert­en des Umweltverb­ands BUND, Thorben Becker.

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