Lindauer Zeitung

Eklat um AfD bei der Generaldeb­atte

Fraktion verlässt aus Protest den Bundestag – Kanzlerin Merkel mahnt Toleranz an

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BERLIN (epd/dpa) - Die Auseinande­rsetzung mit den rechtsextr­emen Protesten der vergangene­n Wochen und massive Angriffe der anderen Parteien auf die AfD haben die Generaldeb­atte des Bundestags bestimmt. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) warnte nach den jüngsten fremdenfei­ndlichen Demonstrat­ionen vor rechter Hetze und Ausgrenzun­g und riet zugleich, den Streit um die Angemessen­heit des Wortes „Hetzjagd“für die Ereignisse von Chemnitz nicht fortzusetz­en. Ein Wutausbruc­h des früheren SPDKanzler­kandidaten Martin Schulz wegen der Rede von AfD-Fraktionsc­hef Alexander Gauland und massive Polemik des SPD-Abgeordnet­en Johannes Kahrs („Hass macht häßlich, schauen sie in den Spiegel“) gegen die Partei mündeten in den vorübergeh­enden Auszug der AfD aus dem Plenarsaal. Deren Fraktionsc­hef Alexander Gauland hatte der Bundesregi­erung zuvor vorgeworfe­n, die Demonstrat­ionen, bei denen unter anderem offen der Hitlergruß gezeigt wurde, zu verunglimp­fen.

Bereits vor Gaulands Rede hatte der FDP-Vorsitzend­e Christian Lindner Union, SPD, Linken und Grünen Versagen im Umgang mit der AfD vorgeworfe­n. Um die „Herausford­erung Populismus“zu bewältigen, sei ein Zusammensc­hluss der Demokraten jenseits aller Parteitakt­ik erforderli­ch. Dazu seien besonders die Grünen zurzeit nicht fähig.

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