Aufführung der Schaubühne in China abgesetzt
PEKING (dpa) - Nachdem ihr Stück „Ein Volksfeind“in China heftige Debatten ausgelöst hat, muss die Berliner Schaubühne ihre Tournee in der Volksrepublik vorzeitig beenden. Tobias Veit, Direktor der Schaubühne, bestätigte, dass die zwei Vorstellungen in der ostchinesischen Stadt Nanjing nicht stattfinden werden. Offizielle Begründung des Theaters waren „technische Probleme“. Das Stück von Henrik Ibsen handelt von Korruption in einer Kleinstadt, in der die Obrigkeit einen Umweltskandal vertuschen will. Bei der anschließenden Diskussion mit dem Publikum hätten Zuschauer in Peking offen über mangelnde Meinungsfreiheit, Umweltskandale und staatliche Repression in China gesprochen. Veit sah die Absage mit gemischten Gefühlen. Es sei einerseits zwar „wahnsinnig frustrierend“. Aber dass überhaupt drei Aufführungen möglich waren, sei zugleich „unglaublich“.