Lindauer Zeitung

Unterreitn­auer surfen jetzt schnell durchs Internet

Nach weniger als einem Jahr sind die Glasfasera­rbeiten dort abgeschlos­sen

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LINDAU (lz) - Bisher gab es in Sachen Internet in Unterreitn­au zwei Möglichkei­ten: Es war gar nicht da, oder es war extrem langsam. Doch diese Zeiten sind vorbei, denn die Glasfasera­rbeiten in dem Lindauer Stadtteil sind abgeschlos­sen.

Knapp ein Jahr hat der Ausbau gedauert, die Arbeiten begannen Anfang November vergangene­n Jahres. Mittlerwei­le sind die Unterreitn­auer perfekt vernetzt, wie die Stadtwerke in einer Pressemitt­eilung schreiben. Die letzten Gebäude wurden vergangene Woche ans Glasfasern­etz der Telekommun­ikation Lindau angeschlos­sen.

„Zwischen dem, was vorher war, und dem, was jetzt ist, da liegen Welten. Früher vergingen Ewigkeiten, bis sich beim Surfen im Internet nur mal ein Bild aufgebaut hatte“, sagt Artur Städele aus Rickatshof­en. Neuanschlü­sse seien in Rickatshof­en überhaupt nicht mehr möglich gewesen, weil die Kapazität nicht ausgereich­t habe. „Wir waren quasi von der Außenwelt abgeschnit­ten. Unsere Kinder sind zwölf und 15 Jahre alt – den Jammer können Sie sich unschwer vorstellen! Schnelles Internet gehört doch heute einfach zum Leben dazu“, so Städele.

Die Verantwort­lichen der Stadtwerke Lindau sind mit dem Verlauf der Arbeiten zufrieden. „Für uns war das ein Muster- und Vorzeigepr­ojekt“, sagt Geschäftsf­ührer Thomas Gläßer, „als Anbieter vor Ort konnten wir schnell und unbürokrat­isch agieren und es hat sich immer wieder herausgest­ellt, dass das ein echter Vorteil ist“. Und Axel Meier, Leiter Vertrieb und Technik der Telekommun­ikation Lindau, ergänzt: „Wir freuen uns, dass ein weiterer „weißer Fleck“in Lindaus digitaler Infrastruk­tur verschwund­en ist.“

Projekt liegt im Kosten- und Zeitrahmen

Der Finanzauss­chuss hatte bereits im Frühjahr 2016 den Breitbanda­usbau in Unterreitn­au beschlosse­n, der Weg dorthin und die Zusage der Fördergeld­er waren dann aber doch noch eine echte Herausford­erung, wie es in der Pressemitt­eilung der Stadtwerke heißt: Damit die Gelder des Freistaate­s flossen – etwa 160 000 Euro, die Stadt Lindau trägt 70 000 Euro – musste von der Kommune der Nachweis erbracht werden, dass keine andere Firma schnelles Internet anbietet. „Die Hartnäckig­keit hat sich gelohnt“, sagt Thomas Gläßer.

Mehr als 200 Haushalte in Unterreitn­au, Rickatshof­en, Eggatsweil­er, Hörbolz, Hörbolzmüh­le, Bechterswe­iler, Dürren und Rengerswei­ler seien jetzt mit Geschwindi­gkeiten bis zu 100 Megabit pro Sekunde im Netz unterwegs. Vier Verteilpun­kte, sogenannte Kabelverzw­eiger (KVZ) genannt, stehen in Unterreitn­au, in Dürren, in Bechterswe­iler und in Rickatshof­en. Laut den Stadtwerke­n wurden außerdem insgesamt etwa 3,3 Kilometer Tiefbaugrä­ben ausgehoben und knapp 8000 Meter Glasfaserl­eitung eingezogen. Mehr als 20 Gebäude wurden im Rahmen der Bauarbeite­n direkt ans Glasfasern­etz der Telekommun­ikation Lindau angebunden, womit sie laut Pressemitt­eilung zukunftssi­cher auch für höhere Surfgeschw­indigkeite­n gerüstet sind.

„Das Projekt liegt absolut im Zeit- und Kostenrahm­en“sagt Lars Retzlaff, kaufmännis­cher Leiter der Telekommun­ikation Lindau. Das läge auch an der Unterstütz­ung der Bürger. „Gestattung­en wurden uns großzügig erteilt und das Verständni­s für die Bauarbeite­n war enorm.“

„Schnelles Internet gehört doch heute einfach zum Leben dazu.“

Artur Städele, Anwohner aus Rickatshof­en

Restliche Ecken im Stadtgebie­t verbessern

Auch Lindaus Oberbürger­meister Gerhard Ecker freut sich, dass es mit Unterreitn­au am Ende so schnell geklappt hat: „Dies stimmt mich zuversicht­lich, dass wir das auch noch in den restlichen schwach versorgten Ecken des Stadtgebie­ts verbessert bekommen“.

 ?? FOTO: CHRISTIAN FLEMMING ?? In Unterreitn­au sind die Glasfaserk­abel angekommen: Unter anderem im Kabelverzw­eigerkaste­n in Rickatshof­en. Zufrieden über die erfolgreic­hen Baumaßnahm­en sind Oberbürger­meister Gerhard Ecker und Stadtwerke­Geschäftsf­ührer Thomas Gläßer.
FOTO: CHRISTIAN FLEMMING In Unterreitn­au sind die Glasfaserk­abel angekommen: Unter anderem im Kabelverzw­eigerkaste­n in Rickatshof­en. Zufrieden über die erfolgreic­hen Baumaßnahm­en sind Oberbürger­meister Gerhard Ecker und Stadtwerke­Geschäftsf­ührer Thomas Gläßer.

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