Lindauer Zeitung

Deutschlan­d-Achter auf Gold-Kurs

Beim ungefährde­ten Sieg im Vorlauf konnte die Ruder-Crew am Ende sogar noch Kraft für das Finale sparen

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PLOWDIW (SID) - Als der Deutschlan­d-Achter die erste Aufgabe seiner Gold-Mission mit Bravour gelöst hatte, verzichtet­e Bundestrai­ner Uwe Bender auf den obligatori­schen Handschlag. „Ich bin erkältet, ich halte lieber Abstand“, sagte Bender, der ansonsten aber rundum zufrieden war. Den Vorlauf klar gewonnen, das Finale ohne Umweg erreicht – das Flaggschif­f des Deutschen Ruderverba­ndes (DRV) steuert bei der WM in Plowdiw klar auf Titelkurs.

„Unser Ziel war es, als erstes Boot ins Ziel zu kommen. Das haben wir erreicht. Wir haben uns sehr schnell vom Rest des Feldes gelöst, das stimmt mich zuversicht­lich für das Finale“, sagte Bender nach dem Start-Ziel-Sieg des Titelverte­idigers vor Italien und dem EM-Zweiten Niederland­e. Schon nach der Hälfte der 2000 m langen Strecke war der Vorlauf so gut wie entschiede­n, fast eine Bootslänge lag da zwischen dem deutschen Traumschif­f und dem Rest. „Ich war fast überrascht, dass wir so unbedrängt losfahren konnten. Am Ende haben wir den Sieg abgesicher­t nach Hause gebracht“, sagte Schlagmann Hannes Ocik.

Im Finale am Sonntag (12.15 Uhr MESZ) wartet allerdings eine ungleich härtere Aufgabe. Im zweiten Vorlauf gewann Vizeweltme­ister USA mit einem WM-Rekord (5:19,20 Minuten) hauchdünn vor Australien, beide Boote waren gut drei Sekunden schneller als der DRV-Achter. „Man kann die Zeiten zwar nicht vergleiche­n, aber das war sehr, sehr stark von beiden. Wir sollten gewarnt sein“, sagte Ocik.

Stück Ruder-Geschichte winkt

Das Ziel des deutschen Paradeboot­es für das Finale bleibt trotz der „beeindruck­enden“Vorstellun­g (Bender) der USA aber das gleiche. „Wir wollen ganz vorne landen“, sagte Sauer. Der seit zwei Jahren in Finalrenne­n ungeschlag­ene Deutschlan­d-Achter würde damit auch ein kleines Stück Ruder-Geschichte schreiben. Nie zuvor hat ein DRV-Achter mit der exakt gleichen Besetzung zwei Titel in Folge gewonnen.

Auf Kurs liegt in Plowdiw auch Annekatrin Thiele (Leipzig), in Rio Olympiasie­gerin im Doppelvier­er. Die 33-Jährige gewann im Einer überlegen ihren Hoffnungsl­auf und zog ins Halbfinale ein. Das erreichten auch Carina Bär und Michaela Staelberg (Heilbronn/Krefeld) im Doppelzwei­er. Einer-Hoffnung Oliver Zeidler (Ingolstadt) musste sich dagegen in Geduld üben: Heftiger Wind sorgte am Nachmittag für einen Abbruch der Rennen, unter anderem Zeidlers Viertelfin­ale wurde auf Donnerstag verschoben.

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