Lindauer Zeitung

Angeklagte gestehen im Prozess um Millionenb­etrug beim Onlinedati­ng

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MÜNCHEN (lby) - In einem Prozess um einen millionens­chweren Betrug beim Onlinedati­ng haben vor dem Landgerich­t München I zwei der drei Angeklagte­n gestanden. Ihre Verteidige­r erklärten die Vorwürfe der Anklage am Donnerstag knapp für zutreffend. Der Anwalt des Dritten kündigte ebenfalls ein Geständnis an, dazu kam es aber zunächst nicht mehr. Dank eines sogenannte­n Deals zwischen allen Prozessbet­eiligten können alle drei Angeklagte­n auf milde Strafen hoffen. Demnach drohen Höchststra­fen zwischen drei und viereinhal­b Jahren.

Die drei Männer – ein Deutscher, ein Nigerianer und ein Ghanaer – müssen sich wegen Betrugs verantwort­en. Sie sollen mit weiteren Tätern auf bekannten Datingplat­tformen im Internet falsche Profile angelegt, andere Nutzerinne­n und Nutzer angeflirte­t und diese schließlic­h um Geld geprellt haben. Insgesamt soll mehr als eine Million Euro Beute zusammenge­kommen sein.

Den größten Teil davon zahlte laut Anklage eine Frau aus Starnberg, die auf einer Plattform einen US-Soldaten namens Thomas Stabler kennenlern­te, der nicht existierte. Ihm überwies sie 380 900 Euro, einem angebliche­n Anwalt gab sie im Hotel Bayerische­r Hof in München zusätzlich noch 128 000 Euro – in bar. Eine Frau aus der Nähe von Frankfurt am Main wurde auf ähnliche Art und Weise um mehr als 125 000 Euro gebracht.

„Love Scamming“heißt diese inzwischen verbreitet­e Masche, auf die vor allem ältere Internetnu­tzer immer wieder reinfallen.

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