USA setzen Berlin in Syrien-Frage unter Druck
BERLIN (dpa) - Die USA dringen nun auch offen auf eine Beteiligung der Bundeswehr an einem militärischen Vergeltungsschlag bei einem Giftgasangriff in Syrien. „Die beste Art und Weise, politische Unterstützung zu zeigen, ist nicht eine Rede, sondern militärische Solidarität“, sagte der US-Sondergesandte, James Jeffrey, am Donnerstag bei einem Besuch in Berlin. Die USA würden versuchen, für einen solchen Militärschlag so viel militärische Unterstützung in der Nato zu bekommen wie möglich.
Jeffrey sagte auch offen, dass das Werben der USA um militärische Unterstützung der Verbündeten auch innenpolitisch motiviert sei. „Wir haben auch eine Innenpolitik. Und es ist behilflich, wenn ein Präsident zeigen kann, dass die anderen uns beistehen“, sagte er.
Im April hatten die USA, Großbritannien und Frankreich nach einem mutmaßlichen Giftgasangriff, für den sie die Regierungstruppen von Präsident Baschar al-Assad verantwortlich machten, Stellungen in Syrien bombardiert. Die Bundesregierung unterstützte diese Vergeltungsschläge, beteiligte sich aber nicht militärisch.