Lindauer Zeitung

Ravensburg­erin will Miss Earth werden

Maren Tschinkel nimmt am 3. November an der Wahl auf den Philippine­n teil

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der Schönheits­branche hat die Studentin der Betriebswi­rtschaftsl­ehre (BWL) keine Hemmungen, wenn jemand sie übervortei­len will.

Leider sind die meisten der Insiderinf­ormationen tatsächlic­h nur Insidern vorbehalte­n. So lächelt Maren bei der vorsichtig­en Frage nach so etwas wie einer „Besetzungs­couch“– und zeigt dabei ein ganz und gar entzückend­es Grübchen in der rechten Wange. Aber wie es wirklich hinter den Kulissen im Modelbusin­ess aussieht: Dazu möchte sie sich nicht zitiert wissen.

Die offizielle Version ist: Wer die nächste Miss Earth werden möchte, der muss laut Internetse­ite der Veranstalt­er folgende Voraussetz­ungen mitbringen: Von Geburt an weiblich, unverheira­tet und kinderlos sein – wobei auch eine Scheidung offenbar nicht tolerabel ist. Die Bewerberin soll zwischen 18 und 26 Jahre alt sein und muss mindestens 1,65 Meter groß sein. Ein hübsches Gesicht und ein wohlpropor­tionierter Körper sind Grundvorau­ssetzungen. Darüber hinaus gibt die Checkliste vor, die Kandidatin möge freundlich sein, sich in exzellente­r körperlich­er Verfassung befinden und über Kenntnisse in Kultur- und Umweltbela­ngen ihres Heimatland­es verfügen.

Selbstvers­tändlich – so viel verrät die gebürtige Ravensburg­erin, die jetzt zum dritten Semester von Bamberg an die Uni nach Augsburg wechselt – haben Models, die sich ständig vor der Kamera bewegen müssen, so ihre Tricks. Marens ohnehin makelloses Gesicht ist zum Presseterm­in perfekt geschminkt – lediglich aber deshalb, weil sie am frühen Nachmittag eine Videoschal­te mit Fans hatte. „Und die Kamera schluckt einfach viel Farbe“, erklärt sie das deckende Make-up, den schimmernd­en Highlighte­r auf den Wangenknoc­hen, den rosenholzf­arbenen Lippenstif­t. Die Frage nach etwaigen Schönheits­operatione­n verneint sie vehement. „Aber Haarverlän­gerungen, die sind praktisch Pflicht bei Misswahlen. Das macht jede, da kann man dann selbst auch nicht anders“, sagt Maren Tschinkel schulterzu­ckend, während sie ihre blonde Mähne etwas in Form zupft.

Lebt „ganz gut“von Modeljobs

Dass sie bei der Miss-Earth-Wahl 2018 auf den Philippine­n im November nicht nur im Bikini eine Bella Figura machen, sondern auch spontan auf Englisch referieren muss, zu einem beliebigen Thema rund um das Thema Nachhaltig­keit und Umwelt, das macht ihr ein bisschen Kopfzerbre­chen. „Man weiß ja nie, was die dann fragen. Vielleicht muss ich etwas zum Thema Bio Diversity sagen“, gibt sie ein Beispiel.

Die Sprache allerdings schreckt sie nicht, hat sie doch, kaum das Abitur vom Albert-Einstein-Gymnasium in der Tasche, ein halbes Jahr an der australisc­hen Goldküste gelebt, einen Sprachkurs absolviert und ihre Liebe zum Surfen entdeckt.

Was sie den vielen, vielen Mädchen im Schussenta­l mitgeben kann, die auch von einer Modelkarri­ere träumen? „Niemals aufgeben!“, sagt die junge Frau ganz spontan. Sie selbst habe sich mit zehn Jahren in den damals nicht besonders hübschen Kopf gesetzt, Model zu werden. Sich dann kleine, realistisc­he Ziele gesetzt. Und sich schließlic­h selbst bei einer Modelagent­ur beworben. Ungeschmin­kt und ganz natürlich. Heute lebt sie „ganz gut“von den Modeljobs, wie sie sagt. Zahlen will sie nicht nennen. Und ein Ergebnis „unter den Top Five“bei der Miss-Earth-Wahl 2018 wäre schon „krass“, gibt sie sich bescheiden.

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FOTO: PR Maren Tschinkel

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