Ich mach ja schon
Wissen Sie, dass es überhaupt nur in Deutschland so schnell gehen muss an der Supermarktkasse? In Amerika zum Beispiel, da darf man auch mal Luftholen beim Einpacken, darf die Dinge sortieren: Schweres nach unten, Zerbrechliches nach oben, Sie wissen schon. Es gibt manchmal sogar Helfer, die einem die Waren in Tüten verpacken. Und – mein Gott – die lächeln sogar. Nur hier wieder: alles zack zack.
Neulich im Supermarkt war es dann aber zu viel des Guten. Ich träume noch so vor mich hin, überlege, ob ich jetzt wirklich alles für meinen Kuchen habe. Eier? Milch? Äpfel? Ja, ja, äähm...ja. Da entreißt mir der Kassierer meine Waren, zieht sie über den Scanner, dessen „Piep!“vorwurfsvoller und lauter als sonst erklingt und wirft sie geradezu auf die andere Kassenseite. Sein Gesichtsausdruck zeigt keinerlei Regung. Er scheint eins mit seiner Kasse geworden zu sein. Ich denke noch: Wieso habe ich mich nicht einfach auf der anderen Kassenseite angestellt und meine Tasche aufgehalten? Das meiste wäre wohl drin gelandet. Aber so komme ich kaum hinterher. Der Kunde vor mir ist auch noch nicht ganz fertig und fängt schon an, meine Sachen für seine Sachen zu halten, da rufe ich laut: „Halt! Stopp! Erbarmen!“
Die anderen Kunden drehen sich abrupt zu mir um. Der Kassierer erwacht aus seiner Wurf-Raserei und hebt den Kopf. Für ein paar Sekunden steht die kleine SupermarktWelt still, denn ich habe es gewagt, den Ablauf zu stören. Und was passiert?? Der Kassierer murmelt leise „Entschuldigung“und legt mir die Waren ganz behutsam zurecht.