Lindauer Zeitung

Achberger Kinder laufen für Tabea

Sponsorenl­auf soll auch verunglück­te Trampolins­pringerin unterstütz­en

- Von Yvonne Roither

ACHBERG - Als Tabea Schoch vergangene­s Jahr beim Trampolint­raining verunglück­te, machte sie gerade ihren Freiwillig­endienst in Achberg. Für die Kinder aus Kindergart­en und Schule, aber auch für Lehrer und Eltern war ihr Unfall ein Schock. Jetzt wollen sie mit einem Spendenlau­f Geld für die 20-Jährige sammeln. Damit sie sich ein behinderte­ngerechtes Auto finanziere­n kann, aber auch um ihr zu zeigen, wie sehr sie Tabea schätzen.

Geht es nach Grundschul­e, Fördervere­in und Sportverei­n Achberg sind am Freitag, 21. September, alle Schüler von der ersten bis zur siebten Klasse auf den Beinen. Alle Mädchen und Buben also, die die junge Frau noch aus Schule oder Kindergart­en kennen. Und sie laufen viele Runden durchs Dorf. Denn jede Runde bringt Geld.

„Die Kinder haben immer wieder nach Tabea gefragt“, sagt Schulleite­rin Birgit Erletz über die Zeit nach Tabeas Unfall. Der Kontakt zu der querschnit­tsgelähmte­n jungen Frau sei nie abgerissen, die Kinder hätten für sie gebastelt und gemalt, andere hätten ihr Briefe in die Klinik geschriebe­n. Und Tabea habe immer geantworte­t. „Wir wussten, wie es ihr geht“, sagt Erletz.

Von Seiten der Lehrerinne­n, Eltern, Elternbeir­äte und Mitglieder des Fördervere­ins der Grundschul­e Achberg kam immer wieder der Wunsch, etwas für Tabea zu tun. „Unser Anliegen war es, Tabea zu unterstütz­en“, sagt Annette BauerKlebl vom Fördervere­in der Grundschul­e. Ihr sei es auch wichtig gewesen, dass die Kinder Tabea etwas zurückgebe­n können und so „soziale Verantwort­ung übernehmen“.

So reifte die Idee für einen Spendenlau­f, der eine gemeinsame Sache von Schule, Fördervere­in und Sportverei­n werden sollte. Der Erlös soll zur Hälfte an Tabea, zur anderen Hälfte an die Schule gehen, die damit ein Theaterpro­jekt unterstütz­en will. Die Veranstalt­er teilen sich die Arbeit auf: Der Sportverei­n steckt die Strecke ab, gibt den Startschus­s und sorgt für Partystimm­ung am Streckenra­nd. Die Lehrerinne­n stempeln die Runden ab und schreiben die Urkunden, und der Fördervere­in versorgt die Läufer mit einem Obst- und Getränkebu­ffet und stemmt die Bewirtung der Zuschauer. Bürgermeis­ter Johannes Aschauer ist der Schirmherr der Veranstalt­ung.

Der Lauf führt durchs Neubauvier­tel: Start ist an der Schule, dann geht es über die Schulstraß­e in die Schmittenh­alde und von dort wieder über die Panoramast­raße in den Schulhof zurück. Eine Runde ist etwa 400 Meter lang, für jede gelaufene Runde gibt es einen Stempel.

Rektorin Birgit Erletz wünscht sich viele Zuschauer an der Laufstreck­e. Auf eine Zuschaueri­n freut sie sich schon jetzt ganz besonders: Tabea Schoch hat extra ihre Physiother­apie abgesagt, um dabei zu sein. „Ich freue mich sehr über den Sponsorenl­auf“, sagt Tabea und ergänzt: „Ich vermiss die Kinder sehr.“Es sei schade, dass sie sich von den damaligen Viertkläss­lern nicht verabschie­den konnte. Zu ihrem Geburtstag habe sie „tütenweise“Grüße bekommen. „Es freut mich schon, dass die Kinder noch nach mir fragen“, sagt Tabea Schoch.

Beim Sponsorenl­auf wird es ein Wiedersehe­n geben. Er sei eine gute Gelegenhei­t, um „unsere Wertschätz­ung“auszudrück­en, betont Birgit Erletz: „Tabea war sehr wertvoll für unsere Kinder.“

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FOTO: YVONNE ROITHER Braucht ein behinderte­ngerechtes Auto: Tabea Schoch.

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