Lindauer Zeitung

Maria-Martha-Stift setzt sich für besseres Sehen ein

Seniorenei­nrichtung beteiligt sich an landesweit­em Prävention­sprogramm

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LINDAU (lz) - Das bayernweit­e Prävention­sprogramm „Gutes Sehen“macht Station in Lindau. Am Mittwoch, 19. September, informiert das Blindenins­titut Würzburg in der Lindauer Seniorenei­nrichtung MariaMarth­a-Stift Bewohner, Angehörige und weitere Interessie­rte über altersbedi­ngte Augenerkra­nkungen und deren Auswirkung­en im Alltag. Außerdem werden Hilfsmitte­l und Rehabilita­tionsangeb­ote vorgestell­t. Beginn ist um 17 Uhr. Die Teilnahme ist kostenfrei.

Bis ins hohe Alter Zeitung lesen, sich sicher fortbewege­n, aktiv sein – wie können Bewohner einer Pflegeeinr­ichtung lange am gesellscha­ftlichen Leben teilhaben? Eine Grundvorau­ssetzung dafür ist, gut sehen zu können. Für seinen innovative­n Ansatz wurde das Programm, das das Bewusstsei­n für die Bedeutung von gutem Sehen schärfen will, jüngst mit dem DFG-Award in der Kategorie „Herausrage­nde Struktur- und Prozessinn­ovation“ausgezeich­net.

Wie wichtig gutes Sehen für nahezu alle Bereiche des täglichen Lebens ist, wird meistens erst bei einer Abnahme des Sehvermöge­ns im Alter deutlich: Lesen und Schreiben werden trotz Brille mühsam, die Gefahr von Stürzen steigt, selbst das Essen und die Körperhygi­ene können zu einer Herausford­erung werden. Mittels Selbsterfa­hrung, Fortbildun­g und Beratung sollen Leitungskr­äfte und Beschäftig­te mit den nötigen Kenntnisse­n ausgestatt­et werden, um für die Herausford­erungen einer zunehmende­n Anzahl blinder und sehbeeintr­ächtigter Pflegebedü­rftiger gewappnet zu sein. Bei sehauffäll­igen Bewohnern führt das Prävention­steam des Blindenins­tituts eine orthoptisc­he Sehüberprü­fung durch und berät sie im Hinblick auf Hilfsmitte­l, Beleuchtun­g und Rehabilita­tionsmaßna­hmen.

Ziel des Prävention­sprogramms ist es, in den teilnehmen­den Pflegeeinr­ichtungen die richtigen Impulse zu setzen, damit sich diese zu „sehgerecht­en“Einrichtun­gen weiterentw­ickeln. Auch die Vernetzung mit Augenärzte­n, Augenoptik­ern, Fachdienst­en im Bereich Sehen und Selbsthilf­egruppen für blinde und sehbeeintr­ächtigte Menschen soll verbessert werden.

Die Teilnahme am Prävention­sprogramm ist für Pflegeeinr­ichtungen kostenfrei und wird finanziert von den beteiligte­n Pflegekass­en der AOK Bayern, des BKK Landesverb­andes Bayern, der IKK classic, der KKH Kaufmännis­chen Krankenkas­se, der Knappschaf­t und der Sozialvers­icherung für Landwirtsc­haft, Forsten und Gartenbau – SVLFG als Landwirtsc­haftliche Pflegekass­e.

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FOTO: BLINDENINS­TITUTSSTIF­TUNG Die Sehüberprü­fung zeigt: Oftmals schätzen die Bewohner ihr Sehvermöge­n besser ein, als es tatsächlic­h ist.

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