Boxspringbetten werden luftiger
Mit ihren mehrlagigen Matratzen gelten diese Betten als sehr bequem – Die wuchtigen Modelle werden jetzt leichter und vielseitiger
KÖLN (dpa) - Der Schlafkomfort steht immer an erster Stelle: Darin sind sich die Hersteller von Boxspringbetten überwiegend einig – Design und Technik passen sich daran an. Während die Polsterbetten mit mehrlagigen Matratzen vor etwa fünf Jahren in Deutschland noch eine Neuheit waren, stehen sie mittlerweile in fast jedem Möbelhaus. Wirkten die Betten bislang eher wuchtig und schwer, setzen viele Hersteller inzwischen auch auf leichtere und vielseitigere Modelle.
Mehrteiliger Unterbau
In der Regel besteht ein Boxspringbett aus drei Elementen: Die matratzenähnliche Unterkonstruktion ersetzt Lattenrost und Bettgestell. Darauf liegt die eigentliche Matratze, meist eine Federkernmatratze. Obenauf kann man eine Auflage legen – auch Topper genannt. Die Matratze soll sich individuell an den Körper anpassen. Dafür rüstet etwa Schlaraffia die Unterkonstruktion mit einer Mischung aus kürzeren Federn und einem hochelastischen Schaum aus – so sollen Schultern und Rücken noch besser entlastet werden.
Dormiente bietet mit dem Modell Stella ein Bett in Boxspringoptik an. Das Untersystem passt sich an fast alle Körperformen an, denn es besteht aus sieben austauschbaren Elementen – in fester, mittlerer und weicher Härte. Die Firma setzt zudem auf Matratzen aus 100 Prozent Naturlatex. Damit trifft sie einen Zeitgeist. Denn das Thema Nachhaltigkeit wird laut einem Trendbericht des Fachverbandes Matratzen-Industrie wichtiger: Verbraucher fragen auch beim Bett – ähnlich wie bei Nahrungsmitteln und Kleidung – verstärkt nach der nachvollziehbaren Herkunft der verwendeten Materialien und ihrer Verarbeitung. Die Branche sei gerade dabei, für jede Matratzenart den ökologischen Fußabdruck zu bemessen, erklärt Claudia Wieland vom Matratzenverband.
Verschiedene Kopfteile
Das Design wird vielseitiger – es gibt eine große Bandbreite an Formen, Höhen und Farben. Hersteller wie Jensen oder die belgische Firma Velda bieten etwa Modelle mit sehr niedrigem Kopfteil an. Diese passen dann beispielsweise auch unter eine Dachschräge. Andere Hersteller integrieren etwa Regale an die Seiten des Kopfteils. Schlaraffia hat das Kopfteil um eine Funktion erweitert: Die Firma integriert im Kopfteil Silence spezielle Paneele, die aus einem Akustikschaum bestehen. Geräuschoder lichtempfindliche Kunden können die Paneele ausklappen, wenn beispielsweise ihr Partner neben ihnen im Bett noch lesen will oder beim Schlafen schnarcht.
Viele Boxspringbetten reichen bis zum Boden. Das sieht nicht nur relativ wuchtig aus, viele Kunden fragten sich in der Vergangenheit, ob hier der Luftaustausch in der Matratze ausreicht, damit das Bett auf Dauer auch gut durchlüftet wird. Daher haben einige Hersteller luftigere Betten entwickelt. So bietet etwa Velda das Model Finesse an. Dabei stehen nur vier Füße auf dem Boden und der Unterbau schwebt weit oben. Möglich machen das eine schmale Unterkonstruktion sowie verstärkte Querstreben.
Das Model Vindö von Carpe Diem Beds geht noch weiter – es scheint fast zu schweben. Dieses Bett steht nur auf einem Fuß in der Mitte. Kunden können wählen, ob sie den Fuß, der mit schwarzem Klavierlack überzogen ist, offen zeigen oder unter einem Teppich verstecken.