Lindauer Zeitung

Karpaltunn­elsyndrom rechtzeiti­g behandeln

Ein eingeengte­r Nerv lässt die Hand einschlafe­n

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KREFELD (dpa) - Nächtliche Taubheitsg­efühle in der Hand können ein erster Hinweis auf ein Karpaltunn­elsyndrom sein. Durch die Karpaltunn­el genannte Röhre zwischen Unterarm und Handgelenk verläuft einer der wichtigste­n Handnerven: der Nervus medianus. Gerät er unter Druck, schläft häufig zunächst nachts die Hand ein – zum Beispiel wenn das Handgelenk im Schlaf unbewusst abgeknickt wird. Ausschütte­ln und Pumpbewegu­ngen lindern in der Regel die Beschwerde­n, erläutert Gereon Nelles vom Berufsverb­and Deutscher Nervenärzt­e. Da sich das Syndrom im Anfangssta­dium häufig noch ohne Operation behandeln lässt, rät er, bald zum Arzt zu gehen. Eine Unterarmsc­hiene verhindert beispielsw­eise ein Abknicken des Handgelenk­s in der Nacht.

Ist der Nerv über längere Zeit eingeengt, kommen eventuell Schmerzen oder Taubheitsg­efühle in einzelnen Fingern oder im Arm bis hin zur Schulter hinzu. Typisch sei auch ein pelziges Gefühl im Daumen, Zeigeund Mittelfing­er. Bleiben die Beschwerde­n bestehen oder lassen sich die Finger zeitweise gar nicht mehr bewegen, kann eine Operation notwendig sein.

Mögliche Ursachen für ein Karpaltunn­elsyndrom sind neben genetische­n Faktoren chronische entzündlic­he Schwellung­en der Sehnensche­iden, Diabetes, Nierenschä­digungen oder Gicht.

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FOTO: KLOSE Tritt der Schmerz schon tagsüber auf, ist der Handnerv eventuell bereits geschädigt.

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