Auswärts hui, daheim pfui
Eishockey-Oberligist EV Lindau Islanders testete gegen zwei Ligakonkurrenten
LINDAU - Auf ein recht durchwachsenes Wochenende blicken die EV Lindau Islanders zurück. Während beim 3:1-Erfolg des Eishockey-Oberligisten am Freitagabend in Peiting fast alles nach Plan lief, musste sich die Mannschaft von EVL-Headcoach Christ Stanley 48 Stunden später in der heimischen Eissportarena gegen Sonthofen mit 2:7 geschlagen geben. Grund zur Panik angesichts der haushohen Niederlage gegen den Ligakonkurrenten aus dem Allgäu besteht nach den Worten von Sascha Paul allerdings nicht.
„Es war ein sehr, sehr lehrreiches Wochenende“, fasst der neue Sportliche Leiter der Islanders die beiden Begegnungen mit Testcharakter zusammen. Beim EC Peiting seien „nahezu alle taktischen Vorgaben umgesetzt“worden. Förderlizenzspieler Julian Tischendorf sowie die beiden Zugänge Jan Hammerbauer und Christian Schmidt stellten, bei einem Gegentreffer der Oberbayern, bereits im ersten Drittel auf Sieg und ließen in der Folge nichts Zählbares mehr zu.
Anders gestaltete sich der Sonntagstest des EVL in Lindau, dem ersten Heimauftritt vor den eigenen Fans, der im Schlussdrittel aufgrund schlechter Sichtverhältnisse vorzeitig beendet wurde. Da, so Paul mit Blick auf die Siegesserie während der bisherigen Vorbereitung, sei man „auf den Boden der Tatsachen“zurückgekommen. „Wir waren zu passiv und haben den Bulls zu viel geschenkt“, sagt der Sportliche Leiter der Islanders.
Davon profitiert hat aufseiten der Sonthofener vor allem einer: Lukas Slavetinsky. Der 37-jährige Ex-Towerstars-Verteidiger, der vor seiner Zusage beim ERC wegen eines Wechsels zu den Islanders in Gesprächen stand, steuerte allein drei Treffer beim Kantersieg der Allgäuer bei. „Dass er ein guter Spieler ist, weiß jeder“, kommentiert Sascha Paul die torhungrige Neuverpflichtung der Bulls aus Ravensburg.
Munter durchgewechselt
Sascha Paul will die Heimpleite vor immerhin 450 Zuschauern allerdings nicht überbewerten, zumal die exakte Reihenaufstellung derzeit überhaupt nicht fix sei. „Feststehen tut hier noch gar nichts. Wir probieren aus“, so der 30-Jährige, der am nächsten Sonntag im Eichwaldstadion sein Abschiedsspiel geben wird. In der Tat wechselten die Lindauer munter die Verteidigerpaare mit den Sturmreihen durch. Ein weiterer Grund für das etwas krass anmutende Ergebnis aus EVL-Sicht war, dass Tobias Fuchs, David Farny (beide leicht angeschlagen) und der erkältete Filip Stopinski nicht zur Verfügung standen.
Nichts Neues gibt es bei den Islanders derzeit in Sachen Kaderplanung. Nach dem kurzfristigen Ausscheiden von Marius Breuer aus privaten Gründen sah man sich vor die Notwendigkeit gestellt, das Transfertürchen nach außen wieder ein wenig zu öffnen. Die Folge: Am Wochenende stand Travis Pruden aus Bad Nauheim auf den Prüfstand. Der konnte laut Paul jedoch nicht so recht überzeugen. Am nächsten Freitag und Sonntag wolle man nun einen weiteren Spieler unter Wettkampfbedingungen testen.