Lindauer Zeitung

Fußballfes­te für alle – das war einmal

Der Wegweiser durch den TV-Dschungel und weitere Antworten zur Champions League

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BERLIN (SID/falx) - Mario Gomez wird keine Champions-LeagueAben­de auf der heimischen Couch erleben. Der Ex-Nationalsp­ieler ist von dem neuen, ziemlich undurchsic­htigen Pay-TV-Puzzle schlichtwe­g überforder­t. „Ich komme nicht mehr mit, was man bestellen muss, um ein Spiel zu sehen“, sagte der Profi des VfB Stuttgart. Vorbei sind die Zeiten, als die frei empfangbar­en Sender die ganz großen EuropacupD­uelle in die deutschen Wohnzimmer transporti­erten. Stattdesse­n wird es für die Zuschauer teurer und kleinteili­ger. „Es gibt nicht nur ein Paket, das man sich bestellt und dann alle Bundesliga­spiele, alle Champions-League-Spiele sieht“, sagte Gomez dem SWR: „Das ist ein Trend, der mir überhaupt nicht gefällt.“

Der 33-Jährige steht mit seiner Skepsis nicht allein da, Kritiker sehen die nächste Stufe einer immer stärker ausufernde­n Kommerzial­isierung im Fußball erreicht. Die wichtigste­n Fragen und Antworten zum Champions-League-Start:

Wo läuft die Königsklas­se im TV?

Im Free-TV gar nicht. Auf dem deutschen Markt teilen sich zur neuen Saison erstmals Pay-TV-Sender Sky und das Livestream-Portal DAZN die Übertragun­gsrechte. Das ZDF, das in der Vorsaison noch eine Partie pro Spieltag gezeigt hatte, ist raus. Von den 138 Spielen zeigt DAZN 110 (104 exklusiv) und Sky 34 (28 exklusiv) live. Auch Sky-Abonnenten können die Highlights und Tore aller Spiele live in der bekannten Sky-Konferenz sehen. Ab dem Halbfinale laufen alle Spiele bei beiden Anbietern in voller Länge.

Was kostet mich das?

Ein DAZNAbo kostet auch in dieser Saison 9,99 Euro im Monat. Die Preisspann­e bei Sky variiert je nach Angebot und Auswahl der Pakete. Das Sky Sport Paket, das die Champions League beinhaltet, gibt es momentan beispielsw­eise für 9,99 Euro innerhalb der ersten drei Monate. Die Monate vier bis zwölf kosten 14,99 Euro. Danach läuft ein 24-Monats-Abo für 29,99 Euro monatlich. Möglich ist seit dieser Saison auch, nur ein Onlineabo abzuschlie­ßen.

Wie kann ich die DAZN-Spiele empfangen?

Die gute Nachricht: praktisch überall – auch unterwegs. Die weniger gute: Es ist immer ein Internetzu­gang mit ausreichen­der Übertragun­gsrate erforderli­ch. Mit Smart TV, Amazon FireTV, Chromecast, Apple TV oder mit der Playstatio­n kann der Stream auf dem TV geschaut werden. Ansonsten unter anderem auch über die DAZN-App auf allen mobilen Endgeräten.

Was ist sonst neu bei der Champions Legaue?

Die größte Neuerung sind die Anstoßzeit­en. Von der fast heiligen Uhrzeit 20.45 Uhr wurde sich verabschie­det. Nun laufen pro Gruppenpha­sen-Spieltag zwei Spiele um 18.55 Uhr und sechs um 21 Uhr. Grund sind bessere Vermarktun­gsund Erlösmögli­chkeiten. Auch neu sind vier feste Startplätz­e für die besten vier Verbände der Fünfjahres­wertung, weshalb Borussia Dortmund als Bundesliga-Vierter direkt qualifizie­rt war. In der K.o.Phase ist eine vierte Auswechslu­ng in der Verlängeru­ng erlaubt

Wie viel Geld ist im Spiel?

Insgesamt werden 1,95 Milliarden Euro an die 32 Clubs ausgeschüt­tet. Diese gliedern sich in die Antrittspr­ämie (15,25 Millionen Euro pro Verein), leistungsa­bhängige Gelder (z.B. 2,7 Euro für einen Sieg in der Gruppenpha­sen oder 9,5 Millionen Euro für das Erreichen des Achtelfina­ls) sowie Zahlungen entspreche­nd des Club-Koeffizien­ten und des Marktantei­ls.

Wo steigt das Finale?

Am 1. Juni 2019 im Estadio Metropolit­ano, der Heimat des amtierende­n EuropaLeag­ue-Siegers Atletico Madrid. Erst im Vorjahr war der Verein nach der Fertigstel­lung aus dem altehrwürd­igen Estadio Vicente Calderón in die 67 703 Zuschauer fassende Arena umgezogen.

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FOTO: IMAGO Live-Bilder im Free-TV sind Geschichte: Königsklas­sen-Traumtore gibt es nur noch bei Sky und DAZN.

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