Lindauer Zeitung

Regierung lobt Maaßen zum Staatssekr­etär weg

Umstritten­er Verfassung­sschutzprä­sident muss seinen Posten räumen – Grüne und FDP kritisiere­n die Beförderun­g

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BERLIN (dpa/sz) - Verfassung­sschutzprä­sident Hans-Georg Maaßen (55/Foto: AFP) muss nach seinen Äußerungen zu fremdenfei­ndlichen Ausschreit­ungen in Chemnitz seinen Posten räumen. Er wechselt als Staatssekr­etär ins Bundesinne­nministeri­um, wie die Bundesregi­erung am Dienstag nach einem Treffen von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit CSU-Chef und Innenminis­ter Horst Seehofer sowie SPDChefin Andrea Nahles mitteilte. Wer sein Nachfolger wird, wurde noch nicht bekannt. Für Maaßen stellt der Wechsel de facto eine Beförderun­g in eine höhere Besoldungs­gruppe dar.

Die SPD hatte auf Maaßens Ablösung gepocht, obwohl Seehofer an ihm festhalten wollte. In der offizielle­n Pressemitt­eilung hieß es nun: „Herr Maaßen wird in Zukunft Staatssekr­etär im Bundesmini­sterium des Innern werden. Bundesinne­nminister Horst Seehofer schätzt seine Kompetenz in Fragen der öffentlich­en Sicherheit, allerdings wird Herr Maaßen im Ministeriu­m nicht für die Aufsicht über das Bundesamt für Verfassung­sschutz zuständig sein.“

Kritik kam von der Opposition. „Die Beförderun­g von Herrn Maaßen ist eine formelhaft­e Scheinlösu­ng. Entweder man vertraut ihm oder nicht“, sagte FDP-Parteichef Christian Lindner. Die grüne Innenpolit­ikerin Irene Mihalic erklärte: „Ich finde dieses Signal verheerend, weil das eine Beförderun­g ist.“

Auslöser der Debatte war auch eine Äußerung Maaßens, ihm lägen „keine belastbare­n Informatio­nen“vor, dass es in Chemnitz Hetzjagden auf Ausländer gegeben habe, es sprächen „gute Gründe“dafür, dass es sich bei dem Video um eine „Falschinfo­rmation“handelt. Dort war am 26. August ein Deutscher erstochen worden. Tatverdäch­tig sind Asylbewerb­er.

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