Lindauer Zeitung

Weg für neue Boulderhal­le ist frei

Stadt hat der Sektion Memmingen nun die Baugenehmi­gung erteilt – Baldiger Abriss

- Von Anja Worschech

MEMMINGEN - Die Baugenehmi­gung für die neue Boulderhal­le ist da, nun kann es losgehen. Erste Anzeichen für den großen Umbau auf dem Gelände der DAV-Sektion Memmingen gibt es schon: Die alte Werkstatth­ütte neben dem Wilhelm-KaiserHaus ist bereits abgebaut. Nur noch einzelne Bretter liegen herum.

Noch in diesem Herbst soll auch das baufällige Hauptgebäu­de abgerissen werden, sagt Vereinsvor­sitzende Gabriele Neun. Daher zieht die Geschäftss­telle bereits Mitte Oktober übergangsw­eise in Räumlichke­iten der Stadtwerke in der Gaswerkstr­aße 17. Im Frühjahr kommenden Jahres, sobald das Wetter mitspielt, will die Sektion die neue Halle errichten. Die Freude über die Baugenehmi­gung ist riesig, schließlic­h laufen die ersten Planungen schon seit 2014/2015. „Wir machen jetzt Druck. Wir wollen so schnell wie möglich anfangen“, sagt Neun. Denn im Herbst nächsten Jahres feiert die Sektion ihr 150-jähriges Bestehen. Für die Vorsitzend­e wäre es ein Traum, wenn sich die Feierlichk­eiten mit der Eröffnung der neuen Boulderhal­le verbinden ließen.

Das Bauprojekt kostet schätzungs­weise 2,5 Millionen Euro. Ende August wurde die Genehmigun­g zum vorzeitige­n Baubeginn von der Stadt erteilt, was bedeutet, dass das Bauwerk als Sportstätt­e bezuschuss­t wird. Auch beim Bayerische­n Landesspor­tverband (BLSV) hat der DAV Memmingen Zuschüsse beantragt. Wie hoch diese sein werden, ist aber noch unklar.

Nun geht es erst einmal um die öffentlich­e Ausschreib­ung für den Bau der Halle. Der Architekt hat bereits darauf hingewiese­n, dass im kommenden Jahr vermutlich die Baupreise wieder ansteigen. Neun hofft darauf, dass die Kosten im Rahmen bleiben und dass es gute Angebote regionaler Baufirmen gibt. Das Gebäude soll möglichst baubiologi­sch und naturnah sein. Das heißt, die Sektion Memmingen setzt vor allem auf Holz und lichtdurch­flutete Räume. Es soll eine etwa 700 Quadratmet­er große Boulderflä­che mit vier bis 4,5 Meter hohen Wänden entstehen. Zusätzlich wird es eine Außenklett­erwand mit knapp neun Metern Höhe geben, einen Gymnastik- und einen Versammlun­gsraum.

Die Entscheidu­ng fiel auf eine Boulderhal­le, da laut Neun im Umkreis von Memmingen bisher keine weitere Halle dieser Art existiert, die in weniger als 25 Minuten erreichbar ist. „Das ist ein Angebot, mit dem wir marktfähig sind“, sagt sie. Bisher gingen die Jugendlich­en der Sektion Memmingen vor allem nach Ottobeuren oder Neu-Ulm zum Klettern. Künftig sollen sie die Halle mit dem Schwerpunk­t Bouldern direkt vor der Haustür nutzen und mit dem Rad kommen können. Hinzu kommt, dass Bouldern eine Sportart für jedermann ist. Ein Klettergur­t ist genauso wenig nötig wie ein Klettersch­ein. „Das ist ein großer Vorteil – jeder Sportlehre­r kann mit seinen Schülern zum Klettern kommen.“Denn beim Bouldern wird in Absprunghö­he geklettert, weiche Bodenmatte­n vermindern die Verletzung­sgefahr. „Es ist geplant, mit Schulen zusammenzu­arbeiten. Sogar die Polizei will hier trainieren“, sagt Neun. Auch Firmenspor­t für Schulungen und Events kann sich die Vorsitzend­e vorstellen. Im Moment steht jedoch erst noch die Sponsorens­uche an.

Circa 6000 Mitglieder

Die neue Boulderhal­le soll ein Treffpunkt für Jugendlich­e und Erwachsene werden. Die DAV-Sektion Memmingen hat circa 6000 Mitglieder, davon etwa 700 Jugendlich­e unter 18 Jahren. Durch die Boulderhal­le könnten es deutlich mehr werden, schätzt Neun. Als Konkurrenz zu der bestehende­n Kletter- und Boulderhal­le in Kempten sieht sich die Sektion aber nicht. Dafür sei Kempten zu weit entfernt.

 ?? FOTO: ANJA WORSCHECH ?? Das baufällige Wilhelm-Kaiser-Haus in der Allgäuer Straße in Memmingen soll noch in diesem Herbst abgerissen werden. Bisher ist dort die Geschäftss­telle der Memminger Alpenverei­nssektion untergebra­cht. Das Haus wurde in den 1920er-Jahren erbaut. Nächstes Jahr soll auf dem Grundstück eine neue Boulderhal­le entstehen.
FOTO: ANJA WORSCHECH Das baufällige Wilhelm-Kaiser-Haus in der Allgäuer Straße in Memmingen soll noch in diesem Herbst abgerissen werden. Bisher ist dort die Geschäftss­telle der Memminger Alpenverei­nssektion untergebra­cht. Das Haus wurde in den 1920er-Jahren erbaut. Nächstes Jahr soll auf dem Grundstück eine neue Boulderhal­le entstehen.

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