Festival „Jerusalem“in Ulm
Spurensuche nach jüdisch-christlichen Verbindungen in der Barockmusik
ULM (sz) - Franz Raml lädt von 29. September bis 2. Oktober zu einem kleinen Festival mit Alter Musik nach Ulm ins Stadthaus ein. Ansatz für die unter dem Motto „Jerusalem“präsentierten Konzerte sind die Beziehungen zwischen Komponisten unterschiedlicher Konfessionen. Für den Orchesterleiter und Cembalisten Franz Raml zeugt die Zusammenarbeit bei Komposition wie Aufführung von Musik für den hebräischen wie den christlichen Gottesdienst „von einem überkonfessionellen Bewusstsein und einem großen gegenseitigen Verständnis“. Für das Ulmer Festival „Jerusalem“konnte Raml Interpreten gewinnen, die das jüdischhebräische Repertoire des Barock pflegen: das Jerusalem-Baroque-Orchestra und das junge Vokalenensemble Profeti della Quinta. Auf dem Programm des Barockorchesters aus Jerusalem stehen am Samstag, 29. 9., 19 Uhr, Melodien aus dem Gesangbuch der portugiesischen jüdischen Gemeinde sowie Tänze aus dem Canticum Ebraicum. Das Vokalsensemble Incato corale (Ingolstadt) interpretiert am Sonntag, 30.9., 17 Uhr, unter Leitung von Franz Raml Psalmvertonungen von Schubert. Der Schauspieler Walter Sittler wird die Texte rezitieren. Profeti della Quinta führen am Dienstag, 2. Oktober, 19 Uhr, hebräische und italienische Musik des frühen 17. Jahrhunderts aus Mantua auf. Einen Einblick in die Musik in Synagogen gibt Günther Grünsteudel von der Universität Augsburg bei einem Vortrag am Sonntag um 15 Uhr im Stadthaus.