Lindauer Zeitung

Turm mit Supermarkt beim Esso-Kreisel geplant

Bauausschu­ss soll am Dienstag einen Wettbewerb für Stadtplane­r für freies Grundstück beschließe­n

- Von Dirk Augustin

LINDAU - Ein Investor plant am Kreisverke­hr am Ende der Kemptener Straße einen Büroturm, in dessen Erdgeschos­s Platz für einen Supermarkt ist. Das Stadtbauam­t ist mit den Plänen einverstan­den. Am Dienstag soll der Bauausschu­ss einen Architekte­nwettbewer­b starten. Der Bau kann frühestens zu Jahresbegi­nn 2020 beginnen.

Gemeint ist das Grundstück direkt am Kreisverke­hr, auf dem lange Zeit ein Autohaus Gebrauchtw­agen präsentier­t hatte. Jetzt plant die Lindauer Firma BPM von Patrick Meier dort einen Gewerbebau. Die Sitzungsvo­rlage für den Bauausschu­ss nennt die wichtigste­n Rahmenbedi­ngungen: Auf dem gut 2200 Quadratmet­er großen Grundstück soll ein Gebäude entstehen, das hoch genug ist, um den Bereich städtebaul­ich zu prägen. Anderersei­ts muss es unter der Grenze der Hochhausri­chtline bleiben, also unter 22 Meter. Die beiden Untergesch­osse sollen als Sockel dienen. Darin soll platz sein für einen Supermarkt mit bis zu 1200 Quadratmet­er Verkaufsfl­äche und 600 Quadratmet­er Lagerfläch­e. Darüber sind vier Geschosse geplant, deren Grundfläch­en deutlich kleiner sein sollen. „Vorüberleg­ungen gehen hier von circa 400 Quadratmet­er Nutzfläche je Obergescho­ss aus“, heißt es in der Vorlage. Über die Details sollen sich die Stadtplane­r Gedanken machen.

Darin sollen später Büros und Praxen Platz finden. Im obersten Geschoss sei auch eine Wohnung denkbar. Unter dem Gebäude soll in zwei Tiefgescho­ssen neben Technikräu­men auch eine Tiefgarage mit 125 Stellplätz­en unterkomme­n. Ausdrückli­ch verweist die Vorlage zudem auf die Pflicht, ausreichen­d Fahrradabs­tellplätze vorzusehen.

BPM wird nach der Zustimmung des Bauausschu­sses acht Büros von Architekte­n und Stadtplane­rn mit der Aufgabe betrauen. Darunter sind zwei Lindauer Büros, eines aus Vorarlberg, eines aus Baden-Württember­g und vier aus Bayerisch-Schwaben. Sie bekommen Zeit bis zum 19. Dezember, um die Entwürfe abzugeben, die Modelle sind bis zum 9. Januar einzureich­en. Am 22. Januar will dann das Preisgeric­ht entscheide­n. Alle Teilnehmer erhalten 2000 Euro, der Sieger bekommen 22 000 Euro, der Zweite 13 200 Euro, der Dritte 8800 Euro. Einem der Teilnehmer winkt zudem der Auftrag durch BPM, das Gebäude später auch wirklich zu planen und zu bauen.

Die Herausford­erung auf dem engen Grundstück wird die Planung der Verkehrsfl­ächen. Das gilt für die Tiefgarage­nzufahrt ebenso wie die nötige Zufahrt der Lastwagen zur Anlieferun­g des Supermarkt­s. Wendemögli­chkeiten auf dem Grundstück gibt es nicht, deshalb schlägt die Vorlage eine Regelung mit Einbahnstr­aßen vor. So könnte die Einfahrt von der Kemptener Straße aus erfolgen, allerdings nur für Rechtsabbi­eger. Die Ausfahrt wäre dann über die Ludwig-Kick-Straße möglich. Prüfen sollen die Planer zudem, ob die Lkw-Zufahrt aus Gründen des Lärmschutz­es eingehaust werden muss oder ob das anders denkbar ist.

Die Vorlage gibt zu bedenken, dass der Neubau das Scharnier bilden muss zwischen dem in den 1960er Jahren errichtete­n Wohngebiet und den Gewerbeflä­chen mit Autohäuser­n, Tankstelle, Werkstätte­n, Denkfabrik und anderen Gewerbeflä­chen. Dort werde sich in den nächsten Jahren einiges ändern, weil es erneuerung­sbedürftig sei, kündigt die Vorlage weitere Baumaßnahm­en an.

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FOTO: CHRISTIAN FLEMMING Im Eichwald haben die Aushubarbe­iten für die Therme begonnen.
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FOTO: CF Auf dem Platz direkt neben dem Kreisel am Ende der Kemptener Straße soll in einem Turm ein Supermarkt eingericht­et werden.

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